Die Blechbläser harmonieren bestens mit den Holzbläsern. Foto: Schwind

Dass Blasmusik nicht nur zu Bier und Festzelten gehören muss, zeigte der Musikverein "Gutklang" Fischingen eindrucksvoll bei seinem Jahreskonzert. Die Musiker begeisterten das Publikum – diesmal allerdings zu Hause an den Bildschirmen.

Sulz-Fischingen - Eigentlich war das Jahreskonzert als Doppelkonzert mit dem Musikverein Sigmarswangen geplant. Nun erwartete aber der Dirigent Robin Bossenmaier seine Fischinger "Gutklang"-Musiker anstatt im Bürgerzentrum in Sigmarswangen in der einheimischen, deutlich kleineren Halle in Fischingen.

Filmmusik, Polka und Marsch

Mit Infos zu den Stücken versorgte Julian Klingenstein, der mit Humor durch den Konzertabend führte. Neben einer Mischung aus konzertanter Blas- und Filmmusik begeisterte der Verein auch mit Polka und Marsch, allerdings in einer frischeren, spritzigeren und frecheren Art, passend zum jungen Altersdurchschnitt des Orchesters.

Mit einem Auszug aus Wagners Oper Tannhäuser begrüßte das 26-köpfige Ensemble recht feierlich sein Online-Publikum. Im zweiten Stück des Abends wechselten die Akteure den Kontinent, und so fanden sich die Musiker in dem amerikanischen Actionfilm "Guardians of the Galaxy" wieder. Mit Liedern wie "Hooked on a Feeling" sowie "Ain’t no mountain high enough" war die Fischinger Blasmusikkapelle bei dem dynamischen Medley-Mix gefordert.

Grüße an Musikerfreunde in der Schweiz

Mehrere Filmsoundtracks waren beim Konzertabend zu hören. Danach kündigte Klingenstein an: "Zeitloses fällt nicht aus der Mode und wird auch Jahre und Jahrzehnte später noch gefallen." Das wollte Martin Scharnagl mit seiner wunderschönen, aber auch ungewöhnlichen Polka "Zeitlos" erreichen. Hier hat er genügend Raum für lyrische und einfühlsame Melodien gelassen, die große Emotionen und "Gänsehautfeeling" erzeugten.

Mit "William Tell March" von Gioachino Rossini, arrangiert von Robert Allmend, wollten die "Gutklang"-Musiker besonders ihre Musikerfreunde aus dem Schweizer Fischingen grüßen. Sie setzten im Marschtempo den Schlusspunkt unter ein fulminantes Konzert, das für kurze Zeit die Corona-Pandemie vergessen ließ und zeigte, wie wichtig gerade in dieser schwierigen Zeit solche "Seelenwärmer" sind.

Niemand zweifelte an diesem Abend an der Aussage von Klingenstein: "Natürlich hätten wir gerne unser Programm live vor Ihnen aufgeführt, doch das ist leider erst wieder in besseren Zeiten mit besseren Inzidenzen möglich. Wir sind stolz darauf, dass wir immerhin auf diesem Wege Ihnen die Ergebnisse unserer Probenarbeit präsentieren konnten."