"Blacky" ist schlohweiß geworden: Mit 85 kann Joachim Fuchsberger auf ein erfülltes Leben zurückblicken... Foto: dpa

Auch drei Bypässe und ein Herzschrittmacher halten Joachim Fuchsberger nicht von der Arbeit ab.

Stuttgart - "Fang nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen." Getreu seines Lebensmottos halten Joachim "Blacky" Fuchsberger auch drei Bypässe und ein Herzschrittmacher nicht von der Arbeit ab. Der Fernsehmoderator und Filmstar, der am 11. März 85 wird, hat ein Buch geschrieben (mit dem bezeichnenden Titel "Altwerden ist nichts für Feiglinge") und hofft darauf, dass seine Gesundheit einen Auftritt im dritten Teil der Edgar-Wallace-Persiflage "Der Wixxer" zulässt.

 

Es gab einen Moment in Fuchsbergers Leben, da war es für ihn übermenschlich schwer, seinem Motto treu zu bleiben: Im Oktober 2010 ertrinkt sein einziger Sohn Thomas. Ein tragisches Unglück, das Fuchsberger schwer gezeichnet hat: "Bis ans Ende meiner Tage werde ich ihn nie loslassen. Er ist immer da."

Seit fast 60 Jahren glücklich verheiratet

Im Glück und in der Trauer vereint ist "Blacky" mit seiner Frau Gundel, die seit fast 60 Jahren an seiner Seite ist. Was ist das Geheimnis dieser Ehe, die Höhen und Tiefen gemeistert hat? "Die vier großen V: Verstehen, Vertrauen, Verzeihen, Verzichten." Mit großer Dankbarkeit und Respekt spricht Fuchsberger von seiner Gundel: "Was hier steht, ist im Grunde das Ergebnis einer wundervollen Frau, die mir mein Leben lang geholfen hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Als "Legende" (in dieser Reihe sendete die ARD kürzlich ein Porträt über den gebürtigen Stuttgarter) sieht Fuchsberger sich nicht: "Legenden sind eigentlich tot. Ich bin ja noch ziemlich munter."

Auf die vielen Interviewanfragen zu seinem 85. Geburtstag reagiert Joachim Fuchsberger mit der ihm eigenen Originalität: Er schrieb ein Gedicht - eine augenzwinkerne Antwort auf die Frage "Wie geht es Ihnen?":

Man fragt mich, wie's mir geht. Naja, man macht sich so seine Gedanken mit 85.
Denn da macht sich mit Verlaub, das lange Leben so langsam aus dem Staub.

Von der Wiege bis zum Grab spielt sich angeblich ja alles abwärts ab.
Man merkt es an vielen kleinen Dingen, die nicht mehr so gehen, wie sie früher mal gingen. Das fängt hier oben im Kopf schon an, man vergisst den Namen von Damen die früher ganz flüssig kamen.

Zwischen den Ohren geht langsam das Gehör verloren.
Im Mund die Lücken kann man noch mit Kunststoff oder Gold überbrücken.
Im Hals, naja, ebenfalls, die Stimme einst laut und klar, ist auch nicht mehr das, was sie war. Langsam wird sie immer leiser, und jetzt ist sie nur noch brüchig und heiser.

Dazu gelenklich wird die Sache auch schon bedenklich.
Und dann da drunter im Magen, der kann auch schon nichts mehr vertragen.
Nur noch ganz kleine Portionen auf den Teller und der Wein bleibt am besten gleich im Keller.
Naja und dann die früher strotzenden Lenden, die trotzen und wollen ihre Arbeit beenden, naja nu, wozu auch?

Dadrunter wohl verpackt die Knollen, die tun ja auch schon lang nicht mehr, was sie eigentlich sollen.
Und was mich am meisten bedrängt, ist, dass, was da einmal stand, jetzt nur noch hängt.

Ja und die Knie die funktionieren auch nicht mehr irgendwie.
Und dann die Krampfadern, dick wie ein Strang, laufen Schienbein und Waden entlang.
Und ganz unten dann, tief unten die Sohlen, auf denen stehst Du wie barfuß auf glühenden Kohlen.

Dann stehst Du da und sagst, so ist das halt. Scheiße, jetzt biste wirklich alt.
Wie soll man auf sowas reagieren, soll man jetzt in der Gegend herumlamentieren?
Nein, nein, nein, ganz im Gegenteil, glaubt mir, auch das Alter ist geil.

Ich kann - ihr werdet lachen - im Alter noch unheimlich viel Blödsinn machen.
Drum, haut auf die Pauken und lasst die Korken knallen, wir alten Rabauken zeigen es allen.
Und wir gehen und wir gehen und gehen solange es halt geht, bis dann plötzlich der Boandlkramer vor Dir steht.

Aus hohlen Augen grinst er Dich an, und sagt: Kommst Du freiwillig mit, alter Mann?
Wehren ist zwecklos, mach Dich bereit, für den letzten Schritt in die Ewigkeit.
Du schaust und legst zum Ende, in seine Hände deine zitternden Hände.
Im brechenden Auge ein Hoffnungsschimmer, und dann gibste den Löffel ab - für immer. So gehts mir.

In unserer Bildergalerie werfen wir einen Blick auf das Leben und die Karriere Joachim Fuchsbergers!