Längst ist der "Black Friday" kein reines Internetphänomen mehr. Auch der stationäre Einzelhandel springt mehr und mehr auf den Zug auf. Der Schwabo hat sich bei den hiesigen Gewerbevereinen umgehört.

Mittleres Kinzigtal - Rabattschlachten rund um die Weihnachtszeit sind alles Andere als neu. Der "Black Friday" als traditioneller Startschuss der Weihnachtseinkaufssaison in den USA wird von findigen Händlern auch in Deutschland mehr und mehr aufgegriffen - längst nicht mehr nur im Internet. Im Kinzigtal sind die Erfahrungen mit dem "Schwarzen Freitag" allerdings durchwachsen. Zumeist setzt der Handel eigene Akzente.

Haslach

Die Hansjakobstadt verfolgt im November ein eigenes Konzept: Den "Red Friday", der vor dem "Schwarzen Freitag" terminiert ist. Dieser sei dieses Jahr recht erfolgreich verlaufen, befindet Martin Schwendemann. Er ist Geschäftsführer des Handels- und Gewerbevereins Haslach (HGH). Der Haslacher Rabatt-Tag habe zudem einen symbolträchtigen Namen, da er das "Rot" des preiswerten Einkaufs mit im Namen trage.

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In diesem Jahr finden freilich auch solche Aktionen unter erschwerten Bedingungen statt. "Wir haben selbstverständlich alle Corona-Hygieneregeln eingehalten", teilt Martin Schwendemann dazu mit.

Außerdem laufen in Haslach derzeit mit dem Krippen-Gewinnspiel "Wir zahlen deinen Einkauf" und den Weihnachtsmärkle weitere Aktionen. Drei weitere habe der HGH darüber hinaus noch im Köcher. Was genau dann geboten sein wird, werde noch nicht verraten, gibt Schwendemann sich geheimnisvoll.

Sicher ist für ihn aber, dass derzeit definitiv etwas passieren muss. "In dieser schlimmen Zeit muss der Handels- und Gewerbeverein die Schlagzahl erhöhen", so Schwendemann.

Wolfach

In Wolfach habe es in diesem Jahr eine "relativ kurzfristige Aktion" gegeben, so Gewerbevereins-Vorsitzender Reinhold Waidele. Sechs Geschäfte seien in der vergangenen Woche in das "Black Weekend" gestartet. Die Angebote würden teilweise noch beibehalten. "Wir müssen aber aufpassen, dass wir das Thema nicht ausreizen", meint er.

Einerseits gebe es in der Vorweihnachtszeit auch eigene Aktionen - etwa die gerade zu Ende gehende Gutscheinaktion "Bringen Sie uns Ihren Alten" oder die jetzt startende Glücksgulden-Aktion. Zudem habe die Politik aufgefordert, nach Möglichkeit daheim zu bleiben. "Die Vorweihnachtszeit ist aber eine wichtige Phase - sonst wandern die Kunden ab ins Internet", betont Waidele.

Die Arbeitsgruppe Handel erarbeite gerade weitere Ideen - aber Corona mache in diesem Jahr eben vieles anders. "Wir versuchen möglich zu machen, was im Rahmen der Bedingungen geht", sagt er. Dazu gehöre auch der Aufruf, mit Dekoration eine weihnachtliche Stimmung im Städtle zu verbreiten. Hausach: "Wir überlassen es unsere Einzelhändlern, ob sie Aktionen zum Black Friday starten oder nicht", sagt Erwin Moser vom dortigen Gewerbeverein Forum Hausach. Der Gewerbeverein selbst organisiere keine übergreifenden Aktionen, teilt er weiter auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Info: Black Friday

Black Friday (Schwarzer Freitag) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Da dieses Fest immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday laut Wikipedia als Start der Weihnachtseinkaufsaison. Da die meisten US-Amerikaner diesen Tag als Brückentag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden und bieten Sonderangebote, Rabatte und Werbegeschenke. Während der Black Friday in den USA hauptsächlich in den Geschäften und Filialen der Einzelhändler stattfindet, werden in Deutschland die meisten Rabatte online angeboten.