Die Black Week ist in vollem Gange und wirbt mit Angeboten. (Symbolfoto) Foto: Unsplash.com/Artem Beliaikin

Rabattschlachten im Internet und Schnäppchenjagd in den Einkaufsstraßen: Der Black Friday hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der umsatzstärksten Verkaufstage im deutschen Einzelhandel entwickelt.

Die Inflation in Deutschland treibt die Preise, viele Privathaushalte sparen an allen Ecken und Enden. Gleichzeitig rückt Weihnachten immer näher und trotz allem möchte natürlich niemand ohne Geschenke dastehen. Aber die Konsumstimmung ist deutlich zururückhaltender als in den Vorjahren: Verbraucher planen einer Umfrage des Preisvergleichsportals Idealo zufolge für den Black Friday mit einem Durchschnittsbudget von 280 Euro. Das sind 16 Prozent weniger als 2021. Und nur 52 Prozent der Deutschen wollen überhaupt am Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 22 Prozent.

Auch nach Corona längere Angebote

Tatsächlich bemühen sich viele Händler auch in diesem Jahr ohne Corona-Einschränkungen mehr als in der Vergangenheit, die Kunden anzulocken. Der Startschuss für die Schnäppchenjagd fiel noch früher als sonst. Amazon lockt schon seit mehreren Tagen mit "frühen Black Friday Angeboten" und startetet bereits am 18. November in die "Black Friday Week". Die Elektronikketten Saturn und Media Markt versprachen ihren Kunden im vergangenen Jahr noch einen ganzen "Black November", in diesem Jahr nur noch eine "Black Week".

Schnäppchenjäger bezahlen teilweise sogar mehr

Verbraucherschützer warnen, dass Schnäppchenjäger bei über der Hälfte der Produkte sogar mehr bezahlen. Laut Untersuchungen der Verbraucherzentrale ist vor allem bei Beauty-, Mode- und Elektronikartikeln Vorsicht geboten. Durch Rabattaktionen könnten die Händler auf sich aufmerksam machen und neue Kunden gewinnen. Doch nicht immer halten die Angebote, was sie versprechen.

Spontankäufe sollten Schnäppchenjäger unterlassen, stattdessen ist eine Planung vorab von Vorteil. Die versprochenen Rabatte beruhen laut Verbraucherzentrale nicht selten auf unverbindlichen Preisempfehlungen, welche meist weit höher als die tatsächlichen Marktpreise liegen. Indem Kunden bereits im Vorfeld Preise vergleichen, sind Fallen besser erkennbar. Außerdem sollten alternative Produkte im Hinterkopf behalten werden, falls sich der Wunschartikel als Abzocke entpuppt.

Am Black Friday ist der Ansturm auf die Läden teilweise enorm. Zeit und Nerven lassen sich sparen, indem bereits an Tagen davor eingekauft wird. Die Aktion wird oft auch im Einzelhandel auf eine ganze Aktionswoche erweitert.

Tipp: nicht hetzen lassen

Ein oftmals verwendeter Trick sei auch, ablaufende Balken der Lagerbestände anzuzeigen oder eine Stoppuhr anzubringen. Davon sollten sich Kunden aber nicht hetzen lassen, denn es sei nicht immer ersichtlich, ob nur wenige oder gar mehrere tausend Restartikel verbleiben.

Bei Schnäppchen im Internet sollten sich Kunden keinesfalls auf Vorkasse-Käufe einlassen, da es in der Vergangenheit vermehrt zu Vorfällen gekommen sei, in denen keine Gegenleistung erbracht wurde, gibt die Verbraucherzentrale an.

Nach einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IfH) in Köln nutzen fast zwei Drittel der Online-Shopper, die am Black Friday zuschlagen, den Anlass auch schon für Weihnachtseinkäufe.

Geliebt oder ungeliebt: Verschwinden wird der Black Friday wohl nicht mehr - im Gegenteil. In absehbarer Zeit könnte es noch mehr solcher "künstlichen" Rabattanlässe geben. In den USA finden Verbraucher neben dem klassischen Black Friday Ende November auch schon eine Frühlingsversion des Schnäppchen-Tages: den Black Friday Spring.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 21. November 2020 und wurde aufgrund der aktuellen Relevanz aktualisiert.