Thorsten Frei (Zweiter von rechts) besucht das Unternehmen Burger Industriewerk in Schonach. Foto: BIW

Nicht nur bei den Stromkosten drückt der Schuh, wie der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (CDU) bei seinem Besuch beim Unternehmen Burger Industriewerk (BIW) in Schonach erfuhr.

Über die aktuelle Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland tauschte sich Thorsten Frei mit der Geschäftsleitung und Gesellschafter Klaus-Peter Leier von Burger Industriewerk (BIW) in Schonach aus. Erfreulich war, dass sich Geschäftsführer Laurent Lebas über einen unvermindert guten Auftragsbestand freute, der einem großen Portfolio und einem breiten Kundenstamm geschuldet sei, heißt es in einer Mitteilung.

Modernisierungsschritte seit 2013 beeindrucken

Thorsten Frei zeigte sich nach seinem jüngsten Besuch bei BIW im Jahr 2013 positiv überrascht über die Modernisierungsschritte des Unternehmens unter dem 2014 eingesetzten Geschäftsführer Laurent Lebas. BIW habe, wie viele andere Unternehmen der Branche, mit hohen Stromkosten und Facharbeitermangel zu kämpfen. Dies habe man in den vergangenen Jahren mit deutlichen Automatisierungsschritten nur zum Teil kompensieren können.

Bürokratieabbau in aller Munde

Weiterhin seien die gesetzlichen Anforderungen und die Bürokratie in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Hier sei Regierungshandeln notwendig, um den allgemeinen Trend in die Rezession umzukehren und Deutschland als Industriestandort zu halten und zu modernisieren, sagte Lebas. Thorsten Frei stimmte dem zu. Er fordere schon lange notwendige Schritte, etwa in Form einer Stromsteuersenkung oder die Übernahme der Netzentgelte, um vom Spitzenplatz der Stromkosten weltweit wieder wegzukommen. Diese Energiekrise forciere die schleichende Deindustrialisierung Deutschlands, der auch mit generellen Steuersenkungen zu begegnen sei. Viel gesprochen wurde über eine offensichtlich schwindende Arbeitsmoral, unterstützt durch politische Fehlanreize.

Senkt das Bürgergeld die Arbeitsmotivation?

Die BIW-Vertreter kritisierten etwa, dass das Bürgergeld durch dessen Höhe die Motivation senke, eine Arbeit aufzunehmen. „Bei uns hat ein Mann aus Syrien, mit dessen Arbeit wir sehr zufrieden waren, nach der ersten Lohnabrechnung wieder aufgehört, weil sich der Aufwand trotz recht guter Bezahlung für ihn und seine mehrköpfige Familie nicht gelohnt habe“, schilderte Geschäftsführer Lebas. Dabei habe der Stundenlohn deutlich über dem Mindestlohn von 12 Euro gelegen.

Geschäftsführer: Diskussion um Vier-Tage-Woche schadet

Auch die Diskussion um eine Vier-Tage-Woche schade, da dadurch zunehmend die Bereitschaft sinke, bei entsprechendem Auftragsbestand auch einmal sechs Tage zu arbeiten. Da sei die Bereitschaft, etwas dazu zu verdienen, früher deutlich höher gewesen. Hierzu meinte Thorsten Frei, dass „unsere Eltern und Großeltern den Wohlstand Deutschlands gewiss nicht in einer Vier-Tage-Woche erarbeitet“ hätten und der Wohlstand durch solche Diskussionen gefährdet sei.

„Ein Schweizer arbeitet jährlich 1500, ein Deutscher 1300 Stunden und vor 30 Jahren haben 38 Millionen Erwerbstätige genauso viele Stunden gearbeitet wie heute über 45 Millionen.“ Die geplante Kindergrundsicherung werde als weitere Sozialleistung das Problem für die Arbeitnehmer noch verschärfen.

Das Unternehmen

BIW
Der Drehteile- und Zerspanungsspezialist Burger Industriewerk (BIW) beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter und beliefert Unternehmen der Landwirtschaftsindustrie und Motorradbranche, bedient aber auch Medizintechnikunternehmen, den Maschinenbau, Automotive-Unternehmen oder die Luftfahrt und Unternehmen aus dem Bereich Bergbau und Profi Power Tools.