Keine halben Sachen: Der Bitzer Gemeinderat hat einstimmig die Generalüberholung der Mozartstraße beschlossen
Der Ratssitzung ging am Dienstag ein Ortstermin voraus; die Bitzer Gemeinderäte konnten sich bei dieser Gelegenheit davon überzeugen, dass die Mozartstraße sanierungsbedürftig ist. Sie weist tiefe Risse im Asphalt, Schlaglöcher und Flicken auf; unübersehbar besteht Handlungsbedarf.
Doch so marode die Straße auch sein mag, der erforderliche Kostenaufwand verwundert dann doch: 347 000 Euro für eine nicht mehr als 200 Meter lange Anliegerstraße mitten im Ort – wie kommt diese Summe zustande?
Andreas Linsenmayer, Geschäftsführer der Mössinger StKW GmbH, eines Ingenieurbüros für Tief- und Straßenbau, und Projektleiterin Sandra Hehr blieben die Antwort auf die Frage bei der Ortsbegehung nicht schuldig.
Und die lautet so: Der Kanal in der Mozartstraße, so die Ingenieure, sei 1952 aus Betonrohren geschaffen worden, wie sie bis in die 1960er-Jahre hinein Standard bei Grundleitungen gewesen seien. Beton erlaube eine relativ sichere Ableitung von Abwasser, weil er prinzipiell langlebig und stabil sei – aber ewig halte er natürlich auch nicht.
Schon 2018 seien bei der Befahrung des Kanals gravierende Schäden zutage getreten, und bei einer Begehung 2024 habe man große Ausbrüche festgestellt. Die wurden lediglich provisorisch geflickt; indes sei es mit einer laufenden Instandhaltung nicht mehr getan – hier sei eine Grundsanierung unumgänglich. Die steht jetzt an. Der Kanal samt Schachtbauwerken soll bis zum Haus Nummer 18 auf den neuesten Stand gebracht werden; parallel dazu will die Energie- und Wasserversorgung Bitz (EWB) die Hauptwasserleitung bis zur Bachstraße austauschen und die Hausanschlüsse der Gebäude 6 bis 16 erneuern. Bisher teilen sich dort je zwei Häuser einen Anschluss; nun soll jedes seinen eigenen erhalten.
Das gilt auch für die Stromanschlüsse der Häuser 6 bis 24; zudem werden Leerrohre für eine etwaige Breitbandversorgung verlegt. StKW will die Tief- und Straßenbauarbeiten gemeinsam mit der EWB ausschreiben lassen, zum einen, damit nicht mehrere Tiefbaufirmen auf der Baustelle tätig werden, zum andern, um günstigere Angebote zu erzielen.
Noch in diesem Jahr wird ausgeschrieben
Aufgrund des Auftragswertes müssen die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben werden. Wie der Gemeinderat einstimmig beschloss, soll das noch in diesem Jahr geschehen und das Büro StKW Planung und Ausschreibung in die Hand nehmen.
In der Vorplanungsphase hatte die Verwaltung festgestellt, dass an der hinteren Wendeplatte ein Teil des privaten Grundstücks Bachstraße 4 mit Straßenbelag überbaut wurde. Sie hat mit dem Eigentümer gesprochen; dieser, erfuhren die Räte, sei bereit, die 62 Quadratmeter große Teilfläche an die Gemeinde zu verkaufen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 4340 Euro zuzüglich Vermessungs- und Notarkosten. Das Gremium war damit einverstanden.