Susanna und Paul Tot feiern ein außergewöhnliches Ehejubiläum Foto: Dietsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Eiserne Hochzeit: Susanna und Paul Tot seit 65 Jahren ein Paar

Bitz. Susanna und Paul Tot feiern heute im Kreis ihrer Familie in Bitz Eiserne Hochzeit.

Als Paul und Susanna Tot 1952 sich im ehemaligen Jugoslawien das Ja-Wort gaben, hatten sie beide bereits eine schwere Zeit hinter sich. Die Donauschwäbin arbeitete im gleichen Staatsgut wie ihr Zukünftiger, nachdem das Konzentrationslager aufgelöst worden war, in dem sie untergebracht gewesen waren.

Um sich miteinander unterhalten zu können, mussten sie und der gebürtige Ungar erst eine neue Sprache lernen. Während Paul Tot in der Abendschule Unterricht im Serbischen bekam, brachte sich Susanna Huber die Sprache mehr oder weniger selbst bei. 1965 bekam das Paar, das inzwischen zwei Söhne hatte, die Möglichkeit, nach Deutschland auszusiedeln.

Über Nürnberg und Rastatt kamen die beiden schließlich in ihrer Wahlheimat Bitz an, wo sie sich ein Haus kauften. Susanna Tots Mutter und eine ihrer Schwestern wohnten bereits dort.

"Es war mir sehr wichtig, bei meiner Familie zu sein", sagt die Rentnerin. Ihr Ehemann dagegen musste erst einmal zurechtkommen in dem neuen Land, mit der neuen Sprache. Sein Bruder zog erst später nach Deutschland.

Paul Tot fand nach einiger Zeit seinen Traumberuf als Fahrer für diverse Fabriken der Region. Seine Frau, die als Näherin tätig war, begleitete ihn später gerne auf seinen Reisen. Auf gemeinsame Aktivitäten legte das Paar stets Wert: Sei es das Tanzen, das Kochen und Backen sowie Fußball von der WM bis zur Bundesliga. Als Paul Tot noch selbst auf dem Rasen stand, war seine Frau immer unter den Zuschauern. Zu seinem größten Stolz zählt er außerdem seine Blumen, die über die kalte Jahreszeit im Gartenhäuschen untergebracht sind.

Die beiden Rentner sind dankbar dafür, noch bei guter Gesundheit zu sein, und freuen sich auf eine Feier im engsten Familienkreis. Dazu gehören immerhin, neben den bereits genannten, zwei Enkel und sieben Urenkel. "Früher haben wir solche Feiern gerne selbst ausgerichtet, aber jetzt gehen wir ins Gasthaus", erklärt Susanna Tot. In einer Ehe sei vor allem Vertrauen zum anderen wichtig, genauso wie gemeinsames Lachen, sind sich die beiden einig.