Roland Huber ist der Klimaschutzmanager der Gemeinde Bitz. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Der 20. September ist in Bitz Energiewendetag / Drei Wochen lang soll das Fahrrad "Vorfahrt" haben

Bitz sieht sich als Vorreitergemeinde in Sachen Klimaschutz und ist im September gleich mit zwei Projekten am Start: Am Sonntag, 20. September, findet der Energiewendetag statt, vom 19. September bis 9. Oktober sind die Bitzer zum "Stadtradeln" aufgerufen.

Bitz. "Eigentlich sind es Energiewendetage – nicht nur einer", bemerkt Roland Huber, Klimaschutzmanager der Gemeinde und in Bitz der Fachmann schlechthin für alles, was die Energiewende angeht. Die Organisation der Informationsveranstaltung, die am Sonntag, 20. September, auf dem Hindenburgplatz vor dem Rathaus steigen soll, liegt in seinen Händen. Indes sind die Energiewendetage eine landesweite Initiative. Jede Gemeinde ist dazu aufgerufen, mitzumachen", erklärt Huber – Bitz nehme in der Region eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende ein, der Aufruf, mitzumachen, richte sich aber an alle in der Region.

Zumal, wenn sie in nächster Zeit planen, eine neue Heizung einzubauen oder sich allgemein in Sachen Energieeinsparung informieren wollen. An sieben Ständen werden am 20. September überwiegend regionale Anbieter demonstrieren, wie die Energiewende im eigenen Heim klappen kann. Die Bitzer Firma Timbermann informiert über das Thema Brennholz, "Techmaster" aus Hechingen ist mit einem Stand zum Thema Photovoltaik, Solar und Smarthome vor Ort. Die Energie- und Wasserversorgung Bitz wird über das regionale Vorteilsprogramm albPlus für Haushaltsstromkunden informieren, das Albstädter Unternehmen MF Haustechnik Informationen zu den Bereichen Heizung, Sanitär und Lüftung liefern und die Firma alpha innotec – ihr Vertrieb befindet sich in Stühlingen – mit Heizung und Wärmepumpen ebenso Präsenz zeigen wie die Firma Fröling aus Österreich.

Viel Expertise in Sachen Energieersparnis

Außerdem macht das Mobil der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg einen Abstecher nach Bitz und berät zum Thema "Zukunft Altbau", die Berater der Energieagentur Zollernalb geben Tipps, wie sich die Energiewende im eigenen Haus bewerkstelligen lässt – und natürlich steht auch Roland Huber selbst für Beratungsgespräche zur Verfügung. Der Tag wird eine reine Informationsveranstaltung werden; nichts wird zum Verkauf angeboten. Huber rechnet nicht damit, dass ein großes Gedränge auf dem Hindenburgplatz herrschen wird. "Schließlich ist jeder dazu angehalten, die Abstände einzuhalten."

Streng genommen beschränken sich die Energiewendetage auf einen einzigen Nachmittag – doch in gewisser Weise erstrecken sie sich über mehrere Wochen: Vom 19. September bis 9. Oktober beteiligt sich die Gemeinde Bitz am "Stadtradeln". "Zur Energiewende gehört auch die Verkehrswende. Und die gelingt nicht ohne Fahrrad", erläutert der Klimaschutzmanager.

Beim Stadtradeln sind die Bürger aufgerufen, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Jede Gemeinde sammelt möglichst viele Kilometer. Teilnehmen darf man einzeln oder als Team – das kann ein Verein, eine Schulklasse, eine Firma oder eine Nachbarschaft sein. Drei Wochen lang sammelt jeder für sich Kilometer, die er in die Stadtradeln-App einpflegt oder auf der Homepage hinterlegt. Wer nicht digital unterwegs ist, kann die Zahl der gefahrenen Kilometer auch schriftlich an Roland Huber weitergeben. "Das Ganze läuft auf Vertrauensbasis", erklärt der Klimaschutzmanager. Die Kommunen mit den meisten Kilometern werden, in Kategorien eingeteilt, vom Bund ausgezeichnet; einen kommunalen Preis gibt es auch. Doch für Huber ist das nebensächlich. "Wir wollen einfach die Bevölkerung dazu bringen, vermehrt aufs Fahrrad umzusteigen.

E-Bike oder klassisches Fahrrad? Völlig egal

Wie Huber erklärt, sind mehr als die Hälfte aller Autofahrten kürzer als sechs Kilometer – "eine Strecke, die man gut auf dem Fahrrad zurücklegen könnte". Obwohl er nicht in Bitz lebt, wird sich der Klimaschutzmanager am Stadtradeln beteiligen. Er schwingt sich ohnehin öfters mal aufs Fahrrad; in diesen drei Wochen will er aber ganz besonders viele Strecken auf dem Drahtesel zurücklegen. E-Bike oder klassisches Fahrrad? Ist beim Stadtradeln egal, versichert Roland Huber.

Stadtradeln ist ein europaweites Projekt. Im vergangenen Jahr hat der Zollernalbkreis erstmals daran teilgenommen; 2020 ist das Premierenjahr der Gemeinde Bitz.

Weitere Informationen: https://www.stadtradeln.de/home