Viele urige Gegenstände und Maschinen gibt es im Bitzer Heimatmuseum zu bestaunen. Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsgeschichte: Im Jubiläumsjahr zieht das Bitzer Heimatmuseum viele Besucher an / Quiz für Kinder

Einmal im Jahr öffnet das Heimatmuseum Bitz seine Türen, und über Besuchermangel konnte sich der Schwäbische Albverein noch nie beklagen. 2019 wird das Heimatmuseum 40 Jahre alt – umso erwartungsvoller sah das Museumsteam dem Besucherstrom entgegen.

Bitz. Viele freiwillige Helfer hatten zuvor das Museum auf Hochglanz poliert, und die Backöfen in den heimischen Küchen waren heißgelaufen, um das Kuchenbuffet im Museumsstüble zu versorgen. Mit einem Ansturm, der kam, hatte der Albverein allerdings in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Das Haus brummte, und die Gläser klirrten zur Begrüßung der Gäste. Roland Göttle nahm die Besucher auf seine erste Führung mit, und die war auch für die Kinder spannend, denn die Veranstalter hatten für den Museumstag einen "Rätselspaß" vorbereitet. Beim Rundgang mussten die Kinder genau zuhören, um die Fragen zum Heimatmuseum richtig beantworten zu können.

Historischer Herd und Schulbänke aus Holz

Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche ist das Bitzer Dorfmuseum eine historische Fundgrube, die kein Geschichtsunterricht ersetzen kann. Wo sonst können sie so tief in die Jugendzeit ihrer Großeltern eintauchen? Einige der Eltern kennen es noch: die komplett eingerichtete Küche mit dem Herd, der sich so grundlegend von den modernen Küchengeräten unterscheidet, oder die Holzbänke in der Schule. Kaum ein Kind konnte die Bänke passieren ohne sich kurz zu setzten.

Eine alte Fotografie zeigt den typischen "Bitzer Waschtag" – natürlich ganz ohne Waschmaschine. Staunend stehen zwei Kinder vor dem Bett im Schlafzimmer: "Das ist doch viel zu kurz!" Solche Erlebnisse im Heimatmuseum schärfen den Blick auf die Realität. Anstatt mit dem Smartphone zu spielen, gingen die Kinder auf Entdeckungstour und merkten sehr schnell, dass der selbstverständliche alltägliche Komfort der heutigen Zeit noch vor gar nicht langer Zeit nur ein Traum war. Selbst Erwachsene, die schon einige Male im Museum waren, erfuhren noch einiges Neues. Roland Göttle erwies sich als hervorragender Führer; er kennt seinen Heimatort wie kaum ein Zweiter und hat die geschichtliche Entwicklung auf vielen Fotos selbst dokumentiert.

Während die Besucher mit ihm in die Heimatgeschichte eintauchen, warten andere schon im Museumsstüble auf die zweite Führung. Auch dort herrschte bald drangvolle Enge, denn mit der Auswahl an Kuchen und Torten kann kein Café konkurrieren. Aber es ging nicht nur um den Genuss, es ging um Gespräche, das Miteinander und die Erinnerung an alte Zeiten. Und trotz aller Mühen hörte man immer wieder bei den Älteren heraus: "Schön war die Zeit, wenn auch hart".