BETRIFFT: "Die Fakten sprechen eine eigene Sprache" von Samstag, 10. Februar, auf der Seite Zollernalb-Bote

Zur FDP-Veranstaltung in Bitz veröffentlicht der Autor einen vermeintlichen Faktencheck mit Behauptungen auf dem Wissensstand von 1985: Die Behauptung, die erneuerbaren Energien in Deutschland würden "rein rechnerisch" die Kapazität der Kernkraftwerke ersetzen, macht keinen Sinn. Was machen wir bei einer Dunkelflaute, wenn Wind- und Sonnenstrom ausfallen? Erklären wir dann den in der Kälte und im Dunkeln sitzenden Menschen, dass es "rein rechnerisch" weder kalt noch dunkel sein sollte? Selbst Nabu und BUND zweifeln Windradgenehmigungen wegen fehlerhafter Artenschutzgutachten an.

Weiter lässt sich der Faktencheck über den Schnellen Brüter aus. Es wird ignoriert, dass diese veraltete Technik zur Reaktorgeneration III aus den 1980er-Jahren gehört.

Kein ernstzunehmender Fachmann spricht mehr davon. Die Fachwelt ist inzwischen bei der Generation IV.2 angekommen. Insbesondere wurde von Rudolf Seuffer und mir in Bitz der Dual Fluid Reaktor angesprochen (www.dual-fluid-reaktor.de). Vom Schnellen Brüter war nie die Rede.

Der Dual-Fluid-Reaktor ist so konstruiert, dass er von selbst zum Stillstand kommt, wenn alle Notstromversorgung ausfällt. Er kann per Konstruktion nicht mehr überkritisch werden. Er nutzt unseren Atommüll zur Energieerzeugung ("Transmutation").

Es entsteht viel weniger "Müll", der nach 100 bis 300 Jahren abgeklungen ist. Er kann kein waffenfähiges Plutonium, dafür aber Strom zu weniger als 2 ct pro Kilowattstunde erzeugen. Inzwischen räumen schon Kernkraftgegner, etwa in der jüngsten Dokumentation auf arte.tv ("Thorium – Atomkraft ohne Risiko") ein, dass damit eine neue Situation entsteht.

Michael Thorwart

Haigerloch