Ob der Kindergarten abgerissen und neu gebaut oder erweitert wird, steht noch nicht fest. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium verschiebt Entscheidung für Um- oder Neubau des Heinrich-Cless-Kindergartens

Soll der Heinrich-Cless-Kindergarten um- oder angebaut werden? Das war die erste Frage, der sich die neuen Bitzer Gemeinderäte stellten. Sie forderten Aufschub in dieser Frage, das Projekt wird in einer Klausurtagung genauer betrachtet.

Bitz. Klar ist, dass das Gebäude des Heinrich-Cless-Kindergartens viel zu klein ist. Zunächst war angedacht, das Gebäude aus den 1950er-Jahren umzubauen und zu erweitern. In der Februarsitzung äußerten die Räte allerdings Bedenken zu diesem Plan – der Raumzuwachs ist nicht zufriedenstellend, die Kosten mit rund 1,2 Millionen Euro dafür aber verhältnismäßig hoch. Die Gemeinderäte hatten damals den Vorschlag gemacht, einen Neubau in Betracht zu ziehen. Nur wo und zu welchem Preis?

Antworten darauf lieferte in der Gemeinderatssitzung Architektin Friederike Straubinger aus Burladingen. In den vergangenen Monaten hatte die Gemeinde Ausschau nach geeigneten Grundstücken gehalten, Straubinger alternative Pläne für einen Kindergartenneubau entworfen und diese nun dem neu konstituierten Gremium vorgelegt.

In Frage kommen ein Grundstück in der Wilhelmstraße, wo derzeit das Turnerheim steht, und der Standort des Albhotels in der Paulinenstraße 6. Bei der Beplanung beider Grundstücke zog die Architektin eine weitere zusätzliche Gruppe für Kinder unter drei Jahren mit ein.

Beim 1987 Quadratmeter großen Grundstück in der Paulinenstraße käme nur eine zweigeschossige Bauweise in Frage; die Kosten belaufen sich laut Straubinger auf 3,25 Millionen Euro. Für einen Neubau in der Wilhelmstraße spreche, dass das Grundstück eben ist; es steht eine Fläche von 2650 Quadratmetern zur Verfügung; das Gebäude soll später 990 Quadratmeter groß sein. In Frage käme ein eingeschossiges Gebäude, das größtenteils aus Holz besteht. Kostenpunkt: 2,95 Millionen Euro. Die Pläne sind ungelegte Eier, dennoch seien sie wichtig, um den weiteren Verlauf in eine Richtung zu lenken; eine Entscheidung der Räte gäbe der Architektin und der Gemeinde Planungssicherheit.

Der Gemeinde gehört das Grundstück nicht

Auf dem Grundstück in der Wilhelmstraße steht derzeit noch das Turnerheim, auch das Albhotel, das zurzeit auf dem Grundstück in der Paulinenstraße steht, ist trotz Verhandlungsgesprächen noch nicht im Besitz der Gemeinde. Der Turnverein gab laut Bürgermeister Hubert Schiele der Gemeinde das Einverständnis, über das Turnerheim hinweg zu planen.

"Wir müssen heute keine Entscheidung für einen Platz oder eine Bauvariante treffen, sondern für einen Umbau oder einen Neubau", stellte Schiele klar, als Gemeinderäte Bedenken äußeren. "Die Pläne sollen auch zeigen, dass der Kostenrahmen eines Neubaus ein anderer ist."

Lars Papke fragte daher, ob es mit einem größeren Kostenrahmen nicht möglich wäre, das derzeitige Gebäude des Kindergartens zu erweitern. Schiele erteilte dem eine Absage: "Mit mehr Geld können wir am jetzigen Standort nicht sinnvoll mehr Raum schaffen"; eine Süderweiterung sei kaum möglich.

Reiner Plankenhorn äußerte den Wunsch, die Entscheidung zu vertagen. Er fühlte sich nicht in der Lage, prompt eine so weitreichende Entscheidung zu treffen. Seine Ratskollegen teilten diese Auffassung – mit einer Gegenstimme wurde die Entscheidung vertagt. Bei der Klausurtagung im Herbst werden sich die Gemeinderäte intensiver mit den Plänen auseinandersetzen und zu einem späteren Zeitpunkt über einen Neu- oder Anbau entscheiden.