Roland Huber hat den Auftrag, für die Gemeinde Bitz Einsparpotenziale in Sachen Energie aufzuspüren.Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Roland Huber ist der erste Klimaschutzmanager der Gemeinde Bitz / Umrüstung auf Solarstrom

Roland Huber ist seit September Klimaschutzmanager der Gemeinde Bitz und versucht in den kommunalen Liegenschaften Energie und damit auch Geld einzusparen. Auch wenn der Nutzen groß ist, gilt sein Job als eine Rarität.

Bitz. In Sachen Klimaschutz nimmt die Gemeinde Bitz seit Jahren eine Vorreiterrolle im Zollernalbkreis ein. Seit Oktober hat Roland Huber als Klimaschutzmanager ein Auge auf die Ziele der Gemeinde und schaut, wie sich – am besten mit wenig finanziellem Aufwand – Energie einsparen lässt.

2017 ließ die Gemeinde Bitz von der Energieagentur Zollernalb ein Energie- und Klimaschutzkonzept erstellen, eine energetische Bestandsaufnahme aller kommunalen Gebäude und der Straßenbeleuchtung, in dem auch konkrete Ziele der Gemeinde in Sachen Klimaschutz definiert sind. Dieser Bericht ist der rote Faden, an dem sich Hubers Arbeit seit acht Monaten orientiert.

Huber ist einer von wenigen kommunalen Klimaschutzmanagern in Südwesten. Warum es in vielen Gemeinden keine Stelle für Energiemanagement gibt, ist dem 52-Jährigen schleierhaft. Die Kosten können es kaum sein. Denn die Stelle des Klimaschutzmanagers wird zu 65 Prozent vom Bund bezuschusst; zudem schafft sie zusammen mit einem Klimaschutzkonzept die Voraussetzung dafür, dass der Projektträger Jülich ein ausgewähltes Klimaschutzprojekt zu 50 Prozess bezuschusst. Und im übrigen ist es ja Hubers Aufgabe unnötige "Stromfresser" aufzuspüren, Energie einzusparen und damit die Gemeindekasse zu entlasten. "Wenn ein Klimaschutzmanager auch das technische Verständnis hat und weiß wo es Zuschüsse gibt, ist diese Stelle mindestens mal kostenneutral", rechnet er vor.

Der 52-Jährige arbeitet seit Oktober 2019 erstmals auf einer Klimaschutzmanagerstelle, ist aber in der Branche ein alter Hase. Er hat Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt Umwelttechnik in Bingen am Rhein studiert und war 25 Jahre lang selbstständiger Heizungsbauer. In den vergangenen Jahren absolvierte er einige Fortbildungen zum Energieberater.

An seiner Aufgabe in Bitz schätzt er vor allem ihre Vielfalt. "Ich habe Spaß daran, Energieverluste aufzuspüren, vor allem, wenn ich sie ganz einfach selbst beheben kann", erklärt Huber, der sich selbst als eine Art "Energiedetektiv" sieht. Mit seiner Arbeit möchte er die Bürger für das Thema sensibilisieren und den Klimaschutz ins Bewusstsein der Bitzer rücken – sowohl im direkten Gespräch als auch durch Vorträge.

Viel Zeit verbringt Huber im Rathaus; er verfasst dort den monatlichen Energiebericht der kommunalen Liegenschaften und wertet ihn aus. "So kann man Ausreißer aufspüren und ihnen entgegenwirken", so Huber. Seine Arbeit ist eng an die der Energieagentur Zollernalb geknüpft; es vergeht kein Tag ohne Kontakt.

Manchmal ist Energiesparen ganz einfach. Vieles kann Huber selbst und ohne großen finanziellen Aufwand vor Ort auf den Weg bringen. Bei anderen Projekten bedarf es der Zustimmung des Gemeinderats und eben auch der einen oder anderen Zuwendung aus der Gemeindekasse. "Der Gemeinderat steht Energieprojekten meist aufgeschlossen gegenüber", freut sich Huber. In den drei Jahren, auf die seine Stelle ausgelegt ist, sollen alle kommunalen Gebäude nach und nach auf Solarstrom umgerüstet werden. Derzeit erhält das Bauhofgebäude eine Solaranlage, danach werden auf dem Dach der Schule Photovoltaik und eine Solarthermieanlage installiert.

"Die Energiewende muss man ernst nehmen", betont Huber. Es gebe noch viel Luft nach oben, doch im Vergleich mit seiner Anfangszeit in der Branche, Mitte der 1990er-Jahre, habe sich viel getan: "Damals galt man ein Paradiesvogel, wenn man Photovoltaik verbaut hat.