Künftig laufen die Fäden bei "ITEOS" zusammen: Das kommunale Dienstleistungszentrum wird bald gegründet. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder Bote

"ITEOS": Gemeinderäte Bitz, Obernheim und Nusplingen stimmen Fusion der kommunalen Rechenzentren zu

Die Datenzentrale Baden-Württemberg BW und die Zweckverbände KIRU, KDRS und KIVPF, die IT- Service für Baden-Württembergs Gemeinden leisten, fusionieren. Die Gemeinderäte Bitz, Nusplingen und Obernheim sind damit einverstanden.

Bitz/Nusplingen/Obernheim. Bisher gibt es im Land die Datenzentrale Baden-Württemberg und drei kommunale Rechenzentren, deren Kundschaft in den dazugehörigen Zweckverbänden KIRU, KDRS und KIVPF organisiert ist. Das Kürzel KDRS steht für "Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart", KIVPF für "Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken" und KIRU für "Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm"; Bitz, Nusplingen und Obernheim, deren Gemeinderäte am Dienstag ihr Einverständnis zum Zusammenschluss gaben, gehören dem Zweckverband KIRU an. Die geplante Fusion soll die Leistungsfähigkeit der vier IT-Dienstleister steigern und ihre Arbeit effektiver und wirtschaftlicher machen – von den Synergieeffekten verspricht man sich Einsparungen von 25 Millionen Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Das neue kommunale IT-Dienstleistungszentrum wird eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Namen "ITEOS" sein – dieser wurde offensichtlich von einem klassisch gebildeten Gehirn erdacht: Nein, es handle es sich nicht um ein profanes Kürzel, erfuhren die Bitzer Gemeinderäte von Bürgermeister Hubert Schiele, sondern um eine Kombination von "IT" mit dem Namen der griechischen Göttin der Morgenröte, Eos – die Räte vernahmen es mit offenen Mündern.

Ihre Einflussnahme auf die Arbeit von ITEOS ist auch künftig gewährleistet, denn die drei Zweckverbände schließen sich nach ihrem Beitritt zur Datenzentrale Baden-Württemberg zum Gesamtzweckverband "4IT" zusammen, der gemeinsam mit dem Land die Trägerschaft von ITEOS samt Aufsichts- und Kontrollfunktionen übernimmt. Es gibt also auch künftig einen Verwaltungsrat und Verbandsversammlungen, in denen die Kommunen und Kreise über die Entwicklung der ITEOS mitbestimmen. Stichtag der Fusion ist der 30. Juli; am 7. Mai wird in Balingen die Zustimmung aller Gemeinden eingeholt, die dem Zweckverband KIRU angehören.

Die dürfte Formsache sein. Sowohl die Bitzer als auch die Obernheimer Gemeinderäte interessierte vor allem, ob die Dienste der Rechenzentren künftig teurer werden. Das ist nicht der Fall, wie der Bitzer Bürgermeister Hubert Schiele darlegte: Im Fall ihrer Inanspruchnahme wird auch künftig eine Fallumlage berechnet, und an der ändert sich nichts. Im Gegenteil. Sollten sich tatsächlich Synergieeffekte und Einsparungen ergeben, dann käme vielleicht auch eine Umlagensenkung in Betracht. Obernheims Bürgermeister Josef Ungermann verwies darauf, dass "unzählige Verfahren" der Gemeinde über das Datenzentrum liefen. "Es ist wichtig für uns, dass unsere Ansprechpartner gut erreichbar sind – aber wo sie sitzen, kann uns egal sein, so lange sie sich von ihrem Arbeitsplatz aus auf unsere Rechner schalten können und kompetent sind."

Tagen? Geht künftig nur noch in ganz großen Hallen

Die Verbandsversammlungen freilich werden künftig nur noch in großen Hallen möglich sein, wie der Nusplinger Schultes Jörg Alisch erklärte: 1100 Mitglieder kommen dann zusammen, und von allen beteiligten Gemeinden sei ein Vertreter dabei. Auf die personelle Ausstattung der neuen Datenzentrale soll die Fusion laut Alisch vorerst keine Auswirkung haben – zunächst werde das Personal der Fusionspartner komplett übernommen.

Während die Gemeinderäte in Bitz und Obernheim geschlossen zustimmten, enthielten sich zwei Nusplinger Räte der Stimme. Der Rest stimmte der Fusion zu.