Hauptamtsleiterin Tania Maier erläuterte in der Sitzung des Gemeinderats die Bedarfsplanung der Bitzer Kindergärten.Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: In den nächsten Jahren wächst der Betreuungs- und Personsalbedarf in den Bitzer Kindergärten

Momentan pausieren die Bitzer Kindergärten mit ihrem Betreuungsbetrieb aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Doch mit Blick in die Zukunft wird deutlich: Es braucht mehr Kindergartenplätze und somit auch mehr Personal.

Bitz. Derzeit verfügen die drei Bitzer Kindergärten Conrad Schick, Heinrich Cless und die Kita Lichtenstein zusammen über 119 Betreuungsplätze für Kinder, die älter als drei Jahre sind. Das wird bald nicht mehr reichen. In den nächsten beiden Jahren wird der Stichtag für die Einschulung nach vorne gelegt. In disem Schuljahr galt der 31. August, im nächsten Jahr wird es der 31. Juli sein, 2022/2023 der 30. Juni. "Das bedeutet, dass etwa ein Viertel der Kinder später eingeschult wird", erläuterte Hauptamtsleiterin Tania Maier den Gemeinderäten, als sie die Bedarfsplanung der Bitzer Kindergärten für die nächsten Jahre vorstellte. Damit verschärft sich die Situation im Ü3-Bereich; hinzu kommt, dass in den vergangenen Monaten einige junge Familien nach Bitz gezogen sind. Während man im Frühjahr noch von 86 aufgenommenen Kindergartenkindern zum Schuljahresstart 2020 ausgegangen ist, hat sich die Zahl zwischenzeitlich auf 98 erhöht.

Seit März 2019 verfügt die Kita Lichtenstein über eine altersgemischte Gruppe für Kinder im Alter vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt mit maximal 15 Kindern. Zehn Plätze davon sind für Ü3-Kinder, fünf davon sind U3-Plätze. Diese Gruppe war bisher nicht ausgelastet; ab Februar 2021 wird diese Gruppe mit 15 Kindern vollumfänglich in Betrieb gehen. Dazu braucht es auch weiteres Personal. Auch das Erweitern der Öffnungszeiten der Kita Lichtenstein auf Wunsch der Eltern um eine Stunde pro Tag – von 7.30 bis 13 Uhr – erfordert laut Mindestpersonalschlüssel weitere Kräfte. Bei der Bekanntgabe nichtöffentlich gefasster Beschlüsse war zu erfahren, dass eine weitere Erzieherin im Januar ihre Arbeit aufnehmen wird; die Gemeinderäte stimmten der Personalaufstockung um 0,9 Stellen zu.

Augenblicklich werden in Bitz 40 Ganztagesplätze angeboten – 30 davon im Conrad-Schick-Kindergarten und zehn in der Kita Lichtenstein. Falls mehr benötigt werden, reduziert sich die Zahl der Ü3-Plätze entsprechend der Betriebserlaubnis um zehn Plätze auf 109, ab Februar auf 115 Plätze.

Rascher Handlungsbedarf bei jüngeren Kindern

Maier geht davon aus, dass die derzeit 119 Ü3-Plätze im Laufe des nächsten Frühjahrs voll belegt sein werden. Als Sofortmaßnahme soll durch eine personelle Aufstockung der altersgemischten Gruppe in der Kita Lichtenstein ab Februar 2021 die Zahl der Ü3-Plätze um sechs erhöht werden. Doch auch die werden nicht lange ausreichen. Maier empfiehlt, dass spätestens im Mai an die dauerhafte Einrichtung einer weiteren Ü3-Gruppe gedacht werden sollte. Der Bedarf werde voraussichtlich auch in den Folgejahren vorhanden sein. Eventuell ist eine Waldgruppe im Sommer die Lösung.

Während im Ü3-Bereich noch Zeit ist, besteht bei der Betreuung jüngerer Kinder rascher ein Handlungsbedarf. Zurzeit werden 30 "echte" U3-Plätze in Bitz angeboten. Die Warteliste im U3-Bereich zeigt, dass die vorhandenen 30 Plätze bei Weitem nicht genügen. Laut Maier ist die Tendenz weiter steigend. Mit den Kindergärtnerinnen sei deshalb besprochen worden, dass Aufnahmekriterien für den U3-Bereich festgelegt werden, die aufzeigen, ob die Eltern berufstätig oder alleinerziehend sind – oder ob ein Kind einen erhöhten Förderbedarf hat.

Der neue Kindergarten in der Wilhelmstraße werde voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 seinen Betrieb mit insgesamt fünf Krippengruppen und damit 50 U3-Plätzen aufnehmen. Bis dahin gelte es, eine vorübergehende Lösung für zumindest eine weitere Krippengruppe mit zehn Plätzen zu finden, betonte Tania Maier.