Die Kirchengemeinderäte Dietmar Schaller und Ursula Kirchmaier sowie Posaunenchorleiter Klaus Heinzelmann überreichten Pfarrerin Bärbel Danner Geschenke. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Pfarrerin Bärbel Danner hält nach 14 Jahren ihren letzten Gottesdienst in der Nikolauskirche

Es ist an der Zeit ein letztes Mal weiterzuziehen: Seit 2006 war Bärbel Danner Gemeindepfarrerin in Bitz. Am Sonntag hat die 60-Järige ihren letzten Gottesdienst in der Nikolauskirche gehalten.

Bitz. "Nach 14 Jahren führt mich der Weg weiter in ein Projekt unserer Landeskirche", erläuterte Pfarrerin Danner zu Beginn des Gottesdienstes, den sie unter die Begriffe "Abschied – Rückblick – Aufbruch" stellte. Es war ihr letzter in Bitz. Ab März wendet sie sich neuen Aufgaben in Mariaberg zu.

Mehr Menschen als sonst besuchten am Sonntagmorgen den Gottesdienst in der Nikolauskirche. Es waren langjährige Wegbegleiter der scheidenden Gemeindepfarrerin gekommen; viele Gemeindemitglieder wollten ein letztes Mal mit "ihrer" Pfarrerin Gottesdienst feiern.

Der Kirchenchor unter der Leitung von Oliver Geiger verabschiedete sich musikalisch von der sympathischen Frau, die mutig und entschlossen die Gemeinde durch eine turbulente Zeit führte: "Bis wir uns dann wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand."

Bärbel Danner wollte den Gottesdienst nicht als ein Fest für ihre Person feiern. Vielmehr stellte sie die Liturgie und die Menschen der Gemeinde in den Mittelpunkt. Da war beispielsweise der Konfirmandenjahrgang 1955/1956, der zur Goldenen Konfirmation nochmals den Segen erhielt. Da war die Kirchenpflegerin Andrea Himmler, die ihr Wahlamt niedergelegt hat und laut Pfarrerin "manch frischen Wind und viel Engagement" eingebracht hatte. Sie wurde mit einem Präsent von ihrem Dienst verabschiedet. Dem 92-jährigen Kirchenchormitglied Anni Beck sang der Chor nach dem Schlusslied noch spontan ein Geburtstagsständchen.

"Die Bibel färbt nicht schön, was hässlich ist, und sie vergoldet nicht, was sympathisch ist", predigte Danner. "Mir persönlich sind Menschen lieber, die berechenbar sind, die Mut und Aufrichtigkeit nicht von der Tagesform abhängig machen." So ging die Pfarrerin Danner auf die biblische Figur des Simon Petrus ein, der doch eine zwiegespaltene Persönlichkeit war – mal feige und dann wieder mutig, mal aufrichtig und dann wieder verlogen.

Man merkte, Bärbel Danner wird den Bitzern fehlen, es herrschte ein wenig Wehmut unter den Gottesdienstbesuchern. Organist Oliver Geiger meinte: "Ich habe die ganzen Jahre mit ihr genossen. Es herrschte stets Harmonie."

Und ganz wie es die Art der aufgeweckten Theologin ist, machte sie kein großes Aufheben um ihre Person. Sie kam lieber nach dem Gottesdienst bei einem Gläschen Sekt mit den Leuten ins Gespräch und verabschiedete sich mit persönlichen Worten von ihren Wegbegleitern und Gemeindemitgliedern.

Doch ganz so leise kann der Kirchengemeinderat die Pfarrerin nicht gehen lassen. Kirchengemeinderatsvorsitzender Dietmar Schaller und Ursula Kirchmaier hatten neben Warmen Worten auch Blumen und ein Geschenk für die Pfarrerin parat. Vieles habe die Pfarrerin in Bitz bewirkt und vorangebracht; Danner scheute sich nie vor Neuerungen. Doch in den vergangenen Jahren hätte das große Ausmaß an Bürokratie und Verwaltung der Kirchengemeinde schwer auf den Schultern der 60-Jährigen gelastet, erklärte Schaller.

Und deshalb finde Danner wieder zurück zu "ihrer alten Liebe, der Diakonie". Ab März wird Danner nämlich eine Projektstelle in der diakonischen Einrichtung Mariaberg bekleiden und mit ihrem Mann und den beiden Katzen in das Dorf einige Kilometer von Bitz entfernt ziehen.