Beim Hochwasser im Juni 2018 hatte die Feuerwehr Bitz die halbe Nacht lang zu tun. Archiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Starkregen: Hauptsächlich Rückstaus

Bitz. Der Starkregen vom 6. und 7. Juni 2018 und seine Folgen haben den Gemeinderat Bitz in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Damals waren einige Kanäle und Straßen überflutet worden, was teils zu Überschwemmungen und voll gelaufenen Kellern führte. Innerhalb dieser beiden Tage musste die Feuerwehr Bitz, in Kooperation mit der Winterlinger Feuerwehr, 17 Mal ausrücken und in manchen Fällen sogar doppelt, wie Andreas Stauß vom Sigmaringer Büro "Kovacic Ingenieure" berichtete. Die 35 Schadensfällen waren laut Stauß quer über den Ort verteilt.

Seine Zunft unterscheidet Überstau und Überflutung: Bei einem Überstau kann der Kanal die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und so stehe es auf der Straße, erklärte der Fachingenieur. Rechtlich sei es dann Sache der Hauseigentümer, ihre Gebäude gegen Rückstau aus dem Untergrund zu sichern. Eine Überflutung liege vor, wenn Wasser von der Straße in Gebäude hinein fließe und Schäden verursache, für welche dann die Gemeinde haften müsse. Während ein Überstau – für die Gemeinde – rein rechnerisch – alle zwei Jahre passieren dürfe, sollte eine Überflutung nur alle 20 Jahre geschehen.

Die meisten Schadensfälle im Juni 2018 seien durch Rückstaus aus dem Kanalnetz in Kellerräume entstanden, hat Stauß herausgefunden, und davor habe sich ein Hausbesitzer selbst zu schützen. Nur in zwei oder drei Fällen waren Keller überflutet worden.

Die Gemeinde Bitz hat alle 36 betroffenen Hauseigentümer angeschrieben und ihnen angeboten, sich beraten zu lassen. Zusammen mit Stauß könne dann vor Ort die Entwässerungssituation unter die Lupe genommen und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeitet werden.

Als kurzfristig mögliche Maßnahmen nannte Andreas Stauß die Erhöhung des Randsteines in der Beethovenstraße und eine Erneuerung des Hausanschlusses in der Ebinger Straße, der etwas abgesackt sei. Mittelfristige Möglichkeiten sieht er in der Kanalvergrößerung in der Beethovenstraße für 400 000 Euro, in der Bergstraße für 1,1 Millionen Euro, in der Forchenstraße für 330 000 Euro und im Winterlinger Weg für 120 000 Euro.