Ingenieur Ralf Kruse erklärt Bürgermeister Hubert Schiele die Sanierungsarbeiten. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserschutz: Das Bitzer Regenüberlaufbecken ist marode geworden und muss deshalb saniert werden

Das 60 Jahre alte Regenüberlaufbecken der Gemeinde Bitz ist in die Jahre gekommen. Fugen werden undicht, Beton bröckelt ab. Deshalb muss es bald saniert werden. Kostenschätzung: rund 690 000 Euro.

Bitz. Bereits vor 60 Jahren wurde auf Bitzer Gemarkung, hinter dem Schützenhaus gelegen, ein Regenüberlaufbecken gebaut. Es dient dazu, große Mengen Regenwasser in zwei Kammern abzufangen, das dann in den Karstboden eingeleitet wird. So soll gewährleistet werden, dass das Grundwasser im Einzugsgebiet der Gallusquelle, aus dem die Bitzer und weitere zig-Tausend Menschen ihr Trinkwasser beziehen, so wenig wie möglich verunreinigt wird.

Rund 62 000 Kubikmeter Wasser verarbeitet das Bitzer Überlaufbecken pro Jahr, im Schnitt bei zehn Hochwassersituationen. Um die Belastung für die Gallusquelle noch mehr zu minimieren, soll für 160 000 Euro ein Bewirtschaftungskonzept aufgestellt werden, bei dem das Bitzer Becken in Abhängigkeit zu den Füllmengen der anderen Anlagen des Abwasserverbandes Scher Lauchert entleert wird. Voraussetzung ist die noch ausstehende Zustimmung des Wasserwirtschaftsamtes.

Der Abwasserverband Scher Lauchert ist ein Zusammenschluss, dem die Städte und Gemeinden Bitz und Winterlingen im Zollernalbkreis sowie Hettingen, Sigmaringen und Veringenstadt im Landkreis Sigmaringen angehören.

Bereits 2003 wurde eine Wasserstandsmesssonde eingebaut, 2007 wurde das Fassungsvermögen von 6570 Kubikmetern auf 8070 Kubikmeter erhöht und eine Pumpe ersetzt. Zuletzt wurde im vergangenen Jahr ein Schwenkstrahler ausgetauscht und die Anlage gründlich gereinigt. Die erste Kammer wird mittels eines automatischen Schwankstrahlreinigers gesäubert, die zweite Kammer mit Hilfe eines Radladers.

Doch die Anlage ist im Laufe der Jahre marode geworden. Fugenbänder könnten defekt sein, am Beckenboden bröckelt der Beton. "Die Wände sind in einem guten Zustand", erklärte Ralf Kruse vom Ingenieurbüro Kovacic den Mitgliedern des Abwasserverbands bei einem Vor-Ort-Termin am Montagabend.

Deshalb sollen in diesem Jahr die Vorarbeiten für rund 90 000 Euro erfolgen. In diesem Zusammenhang sollen auch einige Tannen an der Nordseite des Regenüberlaufbeckens gefällt werden. Deren Wurzeln drücken nämlich gegen die Anlage und beschädigen sie.

Als nächstes sollen dann die Wandfugen und die Bodenplatte saniert werden. Die Fugen werden dazu mit einer Gummimasse ausgespritzt, der Boden des Überlaufbeckens erhält eine Beton- oder Asphaltversiegelung.

Die Kosten dafür werden auf rund 600 000 Euro veranschlagt. Wann diese Arbeiten erfolgen sollen, steht noch nicht fest.