Das Schulzentrum Bitz ist der größte Energie- und Wasser-Verbraucher der Gemeinde. Kunststück: Dort brennt Licht in allen Klassenräume, die Heizung muss viele Kinder wärmen und von den Sanitäranlagen fließt viel Wasser die Leitung hinunter.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Energiebericht: Gemeinde Bitz senkt Verbrauch in kommunalen Gebäuden weiter und spart viel Geld

Ein echtes Erfolgsmodell ist die Zusammenarbeit der Gemeinde Bitz mit der Energieagentur Zollernalb. Denn sie bringt etwas respektive zeitigt Einsparungen bei Geld und CO2-Ausstoß.

Bitz. Auf drei Jahre ist das Pilotprojekt "Coaching kommunaler Klimaschutz" befristet und läuft im März 2021 aus. Doch Bürgermeister Hubert Schiele warb im Gemeinderat schon jetzt für eine weitere Zusammenarbeit der Gemeinde Bitz mit der Energieagentur Zollernalb, deren Mitarbeiterin Linda Nagel den Räten den zweiten Energiebericht vorgelegt hat. Ihr Fazit: In allen Bereichen seien die Verbrauchszahlen rückläufig, nur der Wasserverbrauch sei gestiegen, was freilich auch mit dem Einbau neuer – besserer – Zähler zusammenhänge könne. Beim Feuerwehrhaus sollte man allerdings ein Auge auf den Wasserverbrauch haben, mahnte sie an.

Aus dem Energiebericht geht hervor, dass im Oktober 2019 der Klimaschutzmanager Roland Huber eingestellt wurde und dass für 2020 der Umbau des Heizsystems im Bauhof, die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Bauhof und die Techniksanierung im Schulkomplex geplant sind. An thermischer Energie hat die Gemeinde 2019 mit 1 200 944 Kilowattstunden (kWh) deutlich weniger verbraucht als 2018 mit 1 262 032, an Strom mit 343 335 kWh etwas weniger als 2018 mit 245 932. Der Wasserverbrauch ist von 1939 auf 2387 Kubikmeter gestiegen und damit auch die Kosten für Frischwasser von 5519 auf 7279 Euro.

Die Steigerung der Stromkosten von 75 170 auf 77 157 Euro ist dem Strompreis geschuldet. Für Wärmeenergie hat Bitz allerdings nur noch 52 288 statt 67 796 Euro ausgegeben. So sind die Gesamtenergiekosten von 148 484 auf 136 724 Euro gefallen und der CO2-Ausstoß von 323,4 auf 292,4 Tonnen pro Jahr.

Die meiste Wärmeenergie wird mit 68 Prozent im Schulkomplex verbraucht, gefolgt vom Bauhof mit zwölf, dem Feuerwehrhaus mit sechs, dem Vereinshaus mit fünf und dem Rathaus mit vier Prozent. Die Straßenbeleuchtung ist mit 52 Prozent der größte Stromfresser, weshalb Linda Nagel die Gemeinde dazu aufrief, auch die restlichen Straßenzüge auf LED umzustellen. Im Schulkomplex werden 33 Prozent des Stroms verbraucht, im Rathaus und im Feuerwehrhaus je vier Prozent. Spitze ist der Schulkomplex auch beim Wasserverbrauch: 67 Prozent gehen dort durch die Leitungen, gefolgt vom Vereins- und dem Feuerwehrhaus mit je acht Prozent. So hat der Schulkomplex mit 44 Prozent auch den Löwenanteil am CO2-Ausstoß, gefolgt von der Straßenbeleuchtung mit 26 sowie dem Vereins- und dem Feuerwehrhaus mit je acht Prozent.

Wie verteilen sich die Kosten unter den kommunalen Liegenschaften? Der Schulkomplex führt mit 48 874 Euro. Danach folgen die Straßenbeleuchtung mit 38 804, der Bauhof mit 17 379, das Feuerwehrhaus mit 10 348, das Rathaus mit 7693, das Vereinshaus mit 6451, der Kindergarten Heinrich Cless mit 3547, die Bücherei mit 1974, die Leichenhalle mit 971 und die Waldhütte mit 684 Euro.

Bessere Technik soll Energie einsparen

Um Kosten und CO2-Ausstoß weiter zu senken, hat die Gemeinde auch 2020 eine Reihe von Maßnahmen geplant, darunter die Erneuerung der Schwimmbadtechnik im Lehrschwimmbecken. Außerdem appellierte Nagel an die Gemeinde, die Nutzer der Bücherei, die über dem Durchschnittsverbrauch liege, zu sensibilisieren. Bürgermeister Hubert Schiele schlug noch vor, Einsparpotenzial durch das Abschalten von Straßenbeleuchtung für einige Stunden zu ermitteln. "Die Hälfte der Lampen brennt die Nacht lang durch", betonte er.

2021 will Linda Nagel dann ihren dritten Energiebericht für das Jahr 2020 vorlegen. Außerdem ist dann noch ein Netzwerktreffen der Pilotgemeinden geplant, und der Nachweis für den Fördermittelabruf ist zu führen. Außerdem gilt es, ein neues Konzept für die Zusammenarbeit aufzustellen, denn das Pilotprojekt läuft nur drei Jahre und weitere Fördermittel werde es daraus nicht geben, betone Linda Nagel.