Der Feuerwehreinsatz beim Starkregen wird den Betroffenen nicht in Rechnung gestellt. Archiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Hochwasser: Bitz treibt Kosten für Feuerwehreinsatz nicht ein

Bitz. Die Gemeinde Bitz wird denjenigen ihrer Bürger, die nach dem Starkregen am 6. und 7. Juni auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen waren, die Kosten des Einsatzes nicht in Rechnung stellen – das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.

Die Bitzer und die Winterlinger Feuerwehr hatten seinerzeit in der Forchen-, Hölderlin-, Gutenberg-, Schiller-, York- und Ebinger Straße, Am Tiefen Rain, Zur Eisengrube und Im Steinernen Kreuz Keller ausgepumpt; die Einsatzentschädigung der Bitzer schlägt mit 2480 Euro, die Überlandhilfe aus Winterlingen mit 2840 Euro zu Buche. Macht zusammen 5320 Euro.

Das baden-württembergische Feuerwehrgesetz sieht vor, dass die jeweiligen Nutznießer für diese Kosten aufzukommen haben – unentgeltlich sind lediglich Löscheinsätze, die Rettung von Mensch oder Tier aus lebensbedrohlichen Situationen und öffentliche Notstände. Indes sind sich Gemeindeverwaltung und eine große Mehrheit der Gemeinderäte einig, dass die Regengüsse Anfang Juni das Maß des Üblichen weit überschritten hätten und deshalb eine gewisse Kulanz angezeigt sei.

Jetzt wird das Kanalsystem der Gemeinde untersucht

Auch das Argument, der bürokratische Aufwand der Kostenverteilung sei vermutlich unverhältnismäßig, wurde vorgebracht, aber da winkte Bürgermeister Hubert Schiele ab – so hoch sei er wieder auch nicht. Allerdings ist das Thema noch nicht ganz vom Tisch: Es soll noch geklärt werden, inwieweit fehlende Rückstauklappen, eine mangelhafte Grundstückentwässerung oder Defizite des Kanalsystems die Kellerflutungen mitverursacht haben könnten; der entsprechende Bericht wird dem Gemeinderat im Herbst vorgelegt.

Sollte es sich im einen oder anderen Fall erweisen, dass die Ursachen auf dem Grundstück liegen, dann würden die Eigentümer – nein, keine Rechnung, sondern einen freundlichen Hinweis erhalten, dass sie sich um ihre Grundstücksentwässerung kümmern sollten. Damit sie für das nächste Unwetter gewappnet sind.