Das historische Foto: Zum letzten Mal hat der Computerclub Bitz am Freitag eine Hauptversammlung abgehalten. Vorne von links die Vorstandsmitglieder Hilde Lühr, Regina Fritz, der Vorsitzende Manfred Fritz und sein Stellvertreter Hans Schick.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Auflösung: Geschichte des Computerclubs Bitz endet am 31. Dezember 2020 / Vereinsvermögen soll an "Bitz bewegt sich" fließen

Sie wollen Freunde bleiben und sich künftig zum Stammtisch treffen. Nach 27 Jahren des Bestehens haben 14 Mitglieder den Computerclub Bitz bei dessen letzter Hauptversammlung zum Teil der Geschichte gemacht.

Bitz. "Das war’s! Schön war’s!", sagte Manfred Fritz, der Vorsitzende, als er die letzte Hauptversammlung des Computerclubs Bitz am Freitagabend im Saal der Feuerwehr für beendet erklärte. 27 Jahre, vier Monate und sieben Tage, nachdem elf Bitzer den Verein im Gasthaus "Delphi" gegründet hatten, haben ebenfalls elf der zuletzt 30 Mitglieder beschlossen, ihn aufzulösen. Zwei enthielten sich; ein Mitglied war dagegen, konnte dem Wind der Veränderung allerdings nicht allein die Stirn bieten.

Denn der Vereinszweck hat sich überholt. Zu einer Zeit, da Kollege Computer auch in den privaten Arbeitszimmern auf breiter Front Einzug gehalten hatte, wollten die Gründungsmitglieder Michael George, Hans Baiker, Regina Fritz, Manfred Fritz, Renate Schmid, Marianne Lebherz, Jean Couval, Jürgen Bertram Bernd Nußbeutel, Ingrid Matthes und Dieter Bosch einen Rahmen für Kursangebote schaffen. Bis zu 70 Mitglieder waren zu Spitzenzeiten dabei, und der Club hat einiges bewegt: Nutzten die Mitglieder anfangs noch den Computerraum in der Lichtensteinschule, stellte die Gemeinde dem Club Anfang 1996 einen Kellerraum in der Alten Schule zur Verfügung, den die Mitglieder in 250 Stunden Eigenleistung zu einem "netten" Vereinslokal ausbauten, wie es auf der Internetseite des Clubs heißt.

Mitgliedsbeiträge und die Präsenz des Clubs bei Veranstaltungen im Ort, etwa beim Weinfest und in der Fasnet, spülten so viel Geld in die Kasse, dass es für eigene PCs samt Internetleitung und Vernetzung untereinander, für Drucker und Scanner reichte.

"Veraltet, kaum dass man den Laden verlässt"

Die sollen nun neue Besitzer unter den Mitgliedern finden, denn wie stellt Manfred Fritz so treffend fest: "Wenn man heute mit einem Computer unter dem Arm den Laden verlässt, ist er schon veraltet." Hoch wäre der Verkaufswert also ohnehin nicht.

Gleichwohl: In der Kasse ist noch etwas drin, und das geht satzungsgemäß an die Gemeinde Bitz, die es für einen sozialen Zweck verwenden soll. Welcher das sein sollte, dazu durften die Mitglieder am Freitagabend Vorschläge machen und waren sich schnell einig, dass "Kinder unsere Zukunft – Bitz bewegt sich" das Geld verdient habe. Dass sich Kinder und Jugendliche nach Ansicht von Experten und Pädagogen zu wenig bewegen – nicht wenige auch deshalb, weil sie vor dem Computer sitzen: Auf diesem Weg will der Computerclub für Ausgleich sorgen.

Kinder und Jugendliche für den Club zu gewinnen – diese Hoffnung machte sich keiner mehr unter den Bitzer Maus- und Tastendompteuren: Der Nachwuchs trägt seinen Computer heute in der Hosentasche und weiß in aller Regel bestens damit umzugehen.

Die Vorstandsriege – neben Manfred Fritz gehörten sein Stellvertreter Hans Schick, Schriftführerin Regina Fritz und Kassiererin Hilde Lühr dazu – bewegt sich nun "Richtung 70 oder hat die 70 schon überschritten", wie Fritz betont. Im nächsten Jahr wollten sie nicht mehr kandidieren, und mangels Nachfolgern stellte sich die Frage nach einer Auflösung des Clubs fast zwangsläufig.

Letztere soll nun zum 31. Dezember dieses Jahres wirksam werden, und dann wird auch das Vereinsschild an der Fassade der Alten Schule abmontiert. Wohin damit? Das Dorfmuseum ist im selben Gebäude untergebracht und erinnert dort an die Geschichte der Hochalbgemeinde, zu der nun auch ein Computerclub gehört.

Am Stammtisch soll die Freundschaft weiterleben

Aus den Augen verlieren wollen sich die Mitglieder, von denen einige am Freitag ein Tränchen verdrückten, jedenfalls nicht: Am Stammtisch wollen sie künftig zusammenkommen. Denn die Freundschaften, die aus dem Computerclub Bitz heraus entstanden sind – die sollen nicht so schnell veralten wie eben gekaufte PCs.