Raphaela Gonser hat den Haushalt ausgearbeitet. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt 2020: Die hohen Investitionen machen erste die Kreditaufnahme seit Jahren notwendig

Nur wenige Änderungen hat Kämmererin Raphaela Gonser seit der Einbringung im Dezember am Haushalt 2020 vorgenommen. Ihnen hat der Gemeinderat Bitz in seiner jüngsten Sitzung nun das Plazet erteilt.

Bitz. "Mit Hochdruck", so deren Chefin Raphaela Gonser, arbeite die Kämmerei der Gemeinde Bitz an der Eröffnungsbilanz, aus der hervorgeht, wie viel das Eigentum der Gemeinde – von Straßen bis hin zu Gebäuden – wert ist. Die Änderungen im Haushaltsplan 2020 legte Gonser dem Gemeinderat hingegen schon in der Januarsitzung vor. Der Ergebnishaushalt erwirtschaftet damit ein ordentliches Ergebnis von 27 975 Euro, das den Rücklagen zufließt.

Im Finanzhaushalt verbucht sie einen Zahlungsmittelüberschuss von 642 005 Euro. Dennoch nimmt der Finanzmittelbestand um 1,2 Millionen Euro ab – Grund sind die hohen Investitionen, die sich auf 2,31 Millionen Euro belaufen. 490 000 Euro davon werden über einen Kredit finanziert.

Die höchsten Investitionen sind 250 000 Euro für den Umbau des Wohngebäudes Silcherstraße 2, wobei noch mit 213 000 Euro an Zuschüssen zu rechnen ist. In neue Garagentore für den Bauhof fließen 70 000, in einen neuen Radlader 120 000, in das 2019 angeschaffte Salzsilo noch 70 000 und in Energiesparmaßnahmen – abzüglich der Zuschüsse – noch 33 500 Euro.

100 000 Euro will die Gemeinde für Grundstückskäufe ausgeben, das Doppelte aber durch Verkäufe einnehmen.

Besonders viel fließt auch in den Brandschutz, etwa 250 000 Euro für ein Löschfahrzeug 10, wobei 150 000 Euro an Zuschüssen zu erwarten sind, sowie in die Lichtensteinschule: 200 000 Euro gibt die Gemeinde – abzüglich der Zuschüsse – für die Heizungsanlage aus, 50 000 Euro für Photovoltaik auf dem Schuldach und 60 000 Euro für die Erneuerung der Haupttreppe, die mit dem Umbau der Zollernstraße einher geht – diese Kosten werden anteilig, je nach Kinderzahl, unter Schule und Kita verbucht.

11 500 Euro investiert Bitz 2020 in Verkaufshütten für den Nikolausmarkt und 50 000 Euro in die Planung des Heinrich-Cless-Kindergartens. 91 000 Euro umfasst der Zuschuss zur Sanierung eines Rasenspielfelds, und je 20 000 Euro fließen in die Pläne zur Sanierung des Lehrschwimmbeckens und die Brandmeldeanlage für die Sporthalle.

Satte 200 000 Euro kostet der Abriss des Alb-Hotels, der mit 120 000 Euro bezuschusst wird. Hinzu kommen insgesamt 125 000 Euro für Maßnahmen zur Breitbandverkabelung. In die Kanalisation der Garten- und der Zollernstraße steckt die Gemeinde insgesamt 310 000 Euro, in den dortigen Straßenbau 500 000 Euro und in die Straßenbeleuchtung 60 000 Euro. Eine E-Ladestation schlägt abzüglich Zuschuss mit 10 000 Euro zu Buche – wo sie stehen wird, ist noch unklar – und der barrierefreie Umbau der Bushaltestelle Ebinger Straße unterm Strich mit 30 000 Euro. In einen Spielplatz fließen 21 000 Euro und in die Festhalle insgesamt 31 000 Euro für die Brandmeldeanlage und die Wärmeschutzverglasung.

Grund- und Gewerbesteuereinnahmen bleiben laut Raphaela Gonser etwa auf Vorjahresniveau, während die Personalkosten leicht steigen auf rund 2,27 Millionen Euro – Tariferhöhungen sind der Hauptgrund.

Gute Nachrichten gibt es für die Vereine, denn sie erhalten 20 800 Euro an Fördergeldern, das Schnoga-Fescht wird 2020 ausgerichtet und die Gemeinde schießt 10 000 Euro zu. Außerdem versetzt sie ihre Internetseite in einen barrierefreien Zustand: Für 7500 Euro wird es möglich, dass zum Beispiel auch Blinde sie benutzen können.

Neben Bürgermeister Hubert Schiele dankte auch Wolfgang Ziemen im Namen des Gemeinderats Raphaela Gonser für das Aufstellen des Haushalts, den die Räte einstimmig genehmigten: "Gut vorbereitet und gut vorgetragen", kommentierte Schiele Gonsers Premiere in Bitz, und Ziemen fügte hinzu: "Alle wesentlichen Punkte sind drin – und alle sind nachvollziehbar."