Gemeinderat: Kommune unterstüzt weiter Sanierungs- und Abrissarbeiten des Projekts "Ortsmitte beleben"

Winterlingen. Für das kommunale Förderprogramm "Ortsmitte beleben" ist seit der Einführung Anfang 2016 annähernd ein sechsstelliger Betrag geflossen. Ziel war es, Bürgern einen finanziellen Anreiz zu geben, baufällige Immobilien im Ortskern zu modernisieren oder abzureißen. Die Intention der Aktion ist es, innerörtlichen Leerständen und der Verwahrlosung von Häusern entgegenzuwirken. Eine attraktive Ortsmitten soll die Wohn- und Lebensqualität steigern und den Flächenverbrauch reduzieren.

Im März 2018 und im Februar 2019 beschloss der Gemeinderat jeweils das Programm fortzuführen. Mit vier aktuellen und zwei anstehenden Anträgen hat die Gemeinde Winterlingen nun nahezu rund 100 000 Euro dafür investiert.

Zahlreiche Immobilienbesitzer nutzten die Gelegenheit, mit Unterstützung der Gemeinde in alte Bausubstanz zu investieren, um Leerstände und Baulücken innerorts zu beseitigen. Auch im Oktober lagen dem Gemeinderat wieder neue Anträge vor: Zweimal für Abrissvorhaben, zweimal für die Reaktivierung von Wohnraum. In der Neufraer Straße 20 in Harthausen soll ein Gebäude unbekannten Alters eingerissen werden, das 1963/1964 umgebaut worden war. Geplant ist der Abbruch des Hauses mit anschließender Einsaat und Aufkiesung der freigewordenen Fläche; eine spätere Bebauung ist vorgesehen.

Zu den Abbruchkosten von 15 900 Euro netto gewährte der Gemeinderat den Zuschuss von maximal 3000 Euro einstimmig. Der Ortschaftsrat Harthausen hatte sich schon vorab dafür ausgesprochen, das Vorhaben zu unterstützen. So auch beim zweiten Projekt, der Modernisierung eines Hauses im Silcherweg 5, Baujahr vor 1948. Seit 2018 steht das Gebäude leer; nun soll es reaktiviert werden. Die Modernisierungskosten werden sich auf rund 238 000 Euro netto belaufen. Auch dafür gewährte der Gemeinderat einen Maximalbetrag von 10 000 Euro als Zuschuss. Im Kernort Winterlingen geht es um zwei Gebäude in der Bitzer Straße: Die Immobilie von 1929 mit der Hausnummer 35 sei nicht mehr zu retten und soll für rund 21 700 Euro netto abgebrochen werden. Dort sollen Parkplätze für ein Versicherungsbüro und zur privaten Nutzung entstehen, allerdings nur auf 30 Prozent des Grundstücks. Die übrigen 70 Prozent werden als Grünfläche angelegt. Mit höchstens 3000 Euro Zuschuss können die Bauherren nach einstimmiger Entscheidung des Gemeinderates rechnen. In der Bitzer Straße 93 steht ein Haus von 1953, das als Wohnraum reaktiviert werden soll. Es ist seit August 2018 unbewohnt und wird alsbald für rund 100 000 Euro modernisiert. Maximal 10 000 Euro Zuschuss sind möglich – auch dazu erteilte der Gemeinderat geschlossen sein Einverständnis.