Jörg Etzkorn, Klaus Toyka, Regine Friederich, Stephanie Simon (von links) und ihre Kollegen adelten ihr Publikum. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Werke von Vivaldi, Mozart, Händel und Telemann erklingen in der Nikolauskirche

Kammermusik aus der Barockzeit unter dem Titel "Singe Seele, Gott zum Preise" hat die Besucher in der Nikolauskirche in Bitz erfreut.

Bitz. Was haben ein Mediziner, eine Organistin, ein Jurist, eine Pädagogin und eine Sängerin gemeinsam? Sie teilen die Liebe zur Kammermusik. Und deshalb treten Sopranistin Stephanie Simon, Sopran, Organistin Alice Graf, Cellistin Regine Friederich, Querflötist Jörg Etzkorn und Klaus Toyka an der Violine immer wieder gemeinsam mit barocken Werken von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann auf.

Pfarrerin Bärbel Danner freute sich außerordentlich, dieses "ökumenische Barockensemble" mit "ökumenischen Komponisten" in der evangelischen Nikolauskirche zu Gast zu haben. Schließlich sei Wolfgang Amadeus Mozart Katholik gewesen, der Hamburger Komponist Georg Philipp Telemann aber evangelisch.

Und mit diesem eher weniger bekannten Komponisten eröffneten die Konzertierenden das Programm. Die Kantate "Da, Jesu, deinen Ruhm zu mehren" passte zum Kirchenkonzert, zu dem recht viele Besucher aus Nah und Fern gekommen waren. Feinfühlig sang Sopranistin Stephanie Simon das Lob Gottes, während die Instrumentalisten in wunderbarer Harmonie und mit viel Liebe zur Musik die Melodie spielten. Bei den Duetten für Flöte und Violine stellte Stephanie Simon die beiden ausführenden Künstler näher vor. Sie erwies sich ohnehin zugleich als begnadete Sängerin – ebenso wie als hervorragende Moderatorin des Abends.

Schon als 14-Jähriger studierte Jörg Etzkorn am Konservatorium in Köln, und heute ist der Jurist Soloflötist des Bayerischen Juristenorchesters. Auch Klaus Toyka begann schon früh mit dem Geigenunterricht, unter anderem am Schumann-Institut in Düsseldorf und am Konservatorium in Dortmund. Seine Leidenschaft für Kammermusik teilt der pensionierte Leiter der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg mit den Künstlern, mit denen er schon seit 14 Jahren immer wieder gemeinsam auftritt.

Die Zuhörer wurden geadelt. Denn schließlich habe es sich bei den Opern von Domenico Scarlatti und Giovanni Paisiello eigentlich um abendliche Unterhaltung des Adels gehandelt, wie die Moderatorin – sie hat in Würzburg studiert; daher die Verbindungen – augenzwinkernd bemerkte. Zunächst ein Stück für Sopran und Orgel: An diesem königlichen Instrument saß Alice Graf, die an der Fürther Musikschule unterrichtet und es versteht, der Orgel mal dezente, liebliche Töne zu entlocken und dann wieder leidenschaftlich die Register zu ziehen.

Bei Antonio Vivaldis Sonate in e-Moll hatte Cellistin Regine Friederich ihren großen Auftritt. Sie studierte an der Stuttgarter Musikhochschule und ist mit Leib und Seele Pädagogin. Wunderbare Melodien entlockte sie ihrem Instrument und setzte Akzente in ihrem Spiel.

Von Georg Friedrich Händel wurde das "Salve Regina" dargeboten, und mit Wolfgang Amadeus Mozart wollte man laut Stephanie Simon "über den barocken Tellerrand hinaus blicken". Ein kleiner Ausschnitt aus der großen Messe in C-Moll machte Lust auf mehr.

Und so konnten die begeisterten Besucher mittels donnerndem Applaus dem Kammermusikensemble noch ein "Ave Maria" von Antonio Pacini entlocken.