Neben der Rennzeit fließt auch die kreative Gestaltung der blauen Mülltonnen in die Bewertung mit ein. Foto: Kaul

Mit kuriosen Gefährten heizen Teilnehmer beim "Blue-Tupper-Race" Hang beim Skilift Auchte runter.

Bitz - Viele Zuschauer verfolgten am Samstag das wohl ungewöhnlichste Rennen im Südwesten am Bitzer Skilift Auchte, das "Blue-Tupper-Race".

An Schnee mangelte es in diesem Jahr in der Hochalbgemeinde Bitz nicht, sodass die Ausrichter, der Inline-Hockey-Club Bitz (IHC) sowie die Abteilung Lift und Loipe des Turnvereins Bitz, die "Weltmeisterschaft im Mülltonnenrennen" nach sechsjähriger Pause wieder ausrichten konnten.

Mehrere Lastwagen voller Schnee

Freilich musste aufgrund des Tauwetters schneetechnisch ein wenig nachgeholfen werden. Mehrere Lastwagenladungen stellten die guten Pistenverhältnisse sicher.

17 Teams haben zuvor blaue Mülltonnen umgebaut und präpariert, um mit ihnen den schneebedeckten Hang am Skilift Auchte herunter zu flitzen.Um die Jury im Kampf um die Krone zu überzeugen, zählten neben der Rennzeit auch der Einfallsreichtum der Piloten und die Originalität der Gestaltung der fahrenden Altpapiertonnen. In mühevoller Detailarbeit wurden die Renngefährte von den Piloten zuvor selbst umgebaut: Mal abgesehen von der ausgefallenen Gestaltung wurden die meisten Tonnen der Fahrtauglichkeit wegen mit Ski- oder Schlittenunterbau ausgestattet.

Ob alleine zu zweit oder gar als Viererbob – umgebaut boten die Mülltonnen einige Möglichkeiten recht spektakulär die 300 Meter lange Rennstrecke zu passieren. Entlang der Piste scharten sich dicht gedrängt Besucher und Hobbyfotografen, die sichtlich Spaß dabei hatten, das zweifelsohne ungewöhnliche, mehrstündige Spektakel zu beobachten und in Bild festzuhalten.

Doch nicht immer geht der Plan der Fahrer auf. So toll auch manche Mülltonnengefährte aussagen – nicht alle garantierten eine unfallfreie Fahrt. Für einige Fahrer endete das Rennen bereits in einer lang gezogenen Kurve oder damit, dass das Gefährt den Geist aufgab und der Fahrer im Schnee stecken blieb. Eine große Gaudi war es in jedem Fall und das ist das, was insgeheim beim "Blue-Tupper-Race" zählt.

Pilot Süleyman Gökkaya holt den Sieg

Einen tollen Anblick bildete die Tonne, mit der Pilot Süleyman Gökkaya an den Start ging: Sie war mit großen Flügeln gestaltet und sollte die "Bitzer Schnake" symbolisieren. Während seiner Fahrt ertönte die Titelmelodie von "Biene Maya", gesungen von Karel Gott.

Beim zweiten Durchgang am früheren Abend gingen weitere Teams an den Start, welche die Möglichkeit hatten eine bessere Platzierung zu erreichen. So hatten weitere Zuschauer die Möglichkeit, abendliche Spektakel bei entsprechender Beleuchtung der Abfahrtpiste verfolgen.

Zu guter Letzt kürte der Moderator die Sieger. Das Team "Timbermann" belegte den dritten Platz. Auf Platz zwei landete das Team "Unter falscher Flagge", das eigens für das "Blue-Tupper-Race" aus Aachen angereist ist.

Erstplatzierter und damit "Weltmeister im Mülltonnenrennen" wurde das vierköpfige Team "Schnak 1" mit dem Piloten Süleyman Gökkaya aus Bitz, dem die Siegerkrone aufgesetzt wurde. Den ersten Platz in der Kinderwertung belegte das Team "Blue Pearl".

Dem "Weltmeister" zu Ehren ertönte die Siegerhymne "We Are The Champions", wobei die Sieger ähnlich wie bei einem Formel-1-Rennen mit Sekt herumspritzten.

Das außergewöhnliche Wintersportevent schlug Wellen weit über die Kreisgrenzen hinaus. Ein Kamerateam des SWR-Fernsehen begleitete das Spektakel. Ein Mitschnitt ist am Montagabend in der Landesschau im SWR-Fernsehen zu sehen.