Ausgefallene Fahrzeuge gab es nicht nur zu bestaunen – die Kinder durften sich auch in Mini-Dragsters fotografieren lassen. Trotz strömenden Regens zeigten die erwachsenen Fahrer ihr Können und die Kraft ihrer ungewöhnlichen Fahrzeuge. Foto: Schwarzwälder Bote

Hillbilly Hellfire Racing Team: Ungewöhnliche Fahrzeuge und außergewöhnlich gute Musik beim Jamboree

Echtes Rennstrecken-Feeling, Motorenlärm, der Geruch von verbrannten Gummireifen in einer Kombination mit Crêpes, Burgern und Pommes: Das erste "Hillbilly Summer Jamboree" ließ die Herzen vieler Motorsportfreunde höher schlagen.

Bitz. Zum ersten Mal hat das Hillbilly Hellfire Racing Team Bitz zu einer Veranstaltung eingeladen, wie sie hierzulande nicht alltäglich ist: zu einem Jamboree. Es sollte ein Erlebnis wie an der echten Rennstrecke der Dragraces (siehe Info) werden. Die Organisatoren Jochen Beck und Katja Danhammer hatten sich dabei nicht zu viel vorgenommen: Neun Teams aus ganz Europa folgten der Einladung der Älbler und kamen mit ihren Dragstern für ein ganzes Wochenende in die Hochalbgemeinde.

Zur Freude der zahlreichen Besucher – mehr, als sich die Verantwortlichen je hätten vorstellen können – wurde ein "Warm-Up" nachgestellt. Dabei werden die Dragster im Stand beschleunigt, bis die Reifen durchdrehen. Das dient vor einem Rennen dazu, dass der Gummi die richtige Temperatur für das Beschleunigungsrennen hat.

Für Jung und Alt hatte das Team viel zu bieten: Wer noch nie in einem Dragster gesessen hatte – und das traf wohl auf die meisten Besucher zu – hatte die Gelegenheit, sich die Fahrzeuge anzuschauen und erklären zu lassen, bis am Samstagabend "The Dewy Lilies" mit einer Pop-Rock-Party allen Gästen und Rennteams bei kühlen Außentemperaturen einheizten. Die Band um Frontfrau Verena Rissel ist bekannt dafür, dass bei ihren Auftritt schon nach kurzer Zeit das Kondenswasser von den Fensterscheiben tropft, und mit ihrer Mischung aus Rockklassikern, Balladen, Charthits und Soul – die Stimme der Sängerin veredelt alles – gehören "The Dewy Lilies" zu den besten Bands der weiten Region, was sie in Bitz einmal mehr bewiesen.

Am Sonntag wollte das Wetter weniger gnädig sein: Bei strömendem Regen bestritten die Hillbillys ihren Familientag, der mit einem Frühschoppen zu zünftiger Musik der Musikkapelle Bitz begann. Am Mittag ging es dann weiter mit dem Straßenfest für Jung und Alt: Die Kinder durften sich in einem Kinder-Dragster fotografieren lassen und sich auf der Hüpfburg austoben, während die Eltern sich die Spezialität des Hauses, den Pulled-Pork-Burger vom echten Smoker, schmecken ließen.

Katja Danhammer ist überwältigt: "Wir hätten nie mit einem solchen Ansturm gerechnet." Zeitweise seien mehr als 400 Gäste auf dem Gelände unterwegs gewesen, unter ihnen viele, "die noch nie etwas von Dragraces gehört haben und einfach Interesse zeigten". Für Danhammer und Jochen Beck also ein wahrer Erfolg, der Lust macht auf eine Wiederholung.

Ein Dragrace ist ein Beschleunigungsrennen auf gerader Strecke mit stehendem Start. Seinen Ursprung hat es in den illegalen Straßenrennen der wilden 1950er-Jahre in den USA. Gefahren wird über eine Viertelmeile (402,34 Meter) oder eine Achtelmeile (201,17 Meter) auf einem speziell präparierten "Dragstrip" – manchmal auch auf Sportflughäfen. Dragster bringen bis zu 8000 PS auf den "Dragstrip". Die Belastung des Fahrers ist mit der eines Astronauten beim Raketenstart vergleichbar. Die Beherrschung dieser enormen Kraft sowie die Reaktionsschnelligkeit des Fahrers entscheiden über Sieg oder Niederlage.