Da ist was los: Rush Hour im indonesischen Jakarta. Foto: AP

Jeden Tag erreichen uns Meldungen ohne Sinn und Verstand. Eine davon wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Indonesischer Bürgermeister macht an Valentinstag Kondomkontrollen.

Jakarta - Es gibt Meldungen, die werden mit jedem Satz besser. Anschnallen, es geht los: Der Bürgermeister der indonesischen Millionen-Metropole Makassar, Mohammad Ramdhan Pomanto, hat den Valentinstag für Kondomkontrollen in Supermärkten genutzt. Falls Sie jetzt denken, der gute Mann hätte sich vergewissert, dass die Preisschilder auch korrekt an die Kondome getackert wurden – weit gefehlt! Stattdessen überprüfte der Politiker, ob die Präservative auch an Ledige verkauft werden. „Der Valentinstag ist ein Tag der Liebe. Aber das bedeutet nicht, dass man im Namen der Liebe alles tun darf“, wurde der 53-Jährige am Dienstag von der Nachrichtenagentur Antara zitiert. Manche Geschäfte verkauften Kondome, „als ob dies Süßigkeiten wären“. Nicht auszudenken!

Einmal in Schwung droht Pomanto gleich damit, den Besitzern der Supermärkte die Lizenz zu entziehen, falls sie Kondome an unverheiratete Teenager abgeben. „Es geht hier nicht um den Valentinstag, sondern um den Verfall der Sitten“, wetterte Pomanto, der im vergangenen Jahr einen Erlass unterzeichnet hatte, wonach Verhütungsmittel nur noch an Verheiratete verkauft werden dürfen. Sex vor der Ehe? Wo kommen wir denn da hin? Eine Frage, die sich schwer beantworten lässt, solange man nicht die Probe aufs Exempel macht. Es ist aber zu vermuten, dass der lustfeindliche Bürgermeister nicht für die Mehrheit seiner Landsleute spricht: Immerhin ist Indonesien mit mehr als 250 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.