Sabrina Fecker-Seibold und ihr Dobermann Goos. Foto: Hoffmann

Mehr als nur „Sitz“, „Platz“ und „Bei Fuß“: Der Dobermann von Sabrina Fecker-Seibold hat eine professionelle Ausbildung zum Schutzhund absolviert und schon mehrfach Einbrecher aufgehalten. Das Kuscheln mit der Familie liegt ihm aber genauso gut.

Alle Viere von sich gestreckt, liegt Goose auf dem Sofa und kuschelt sich an sein Frauchen. Dass er schon zwei Mal Einbrecher gestellt hat, sieht man dem Dobermann von Sabrina Fecker-Seibold gar nicht an.

 

Doch erst vor wenigen Monaten bewies Goose wieder einmal, dass er ein ziemlich guter Wachhund ist: Er stellte drei Jugendliche, die mitten in der Nacht über das Eingangstor des Geflügelhofs Fecker geklettert waren. „Er möchte seine Familie beschützen“, erklärt Sabrina Fecker-Seibold dazu. Doch nicht nur reiner Beschützerinstinkt, sondern eine intensive Ausbildung und tägliches Training machen aus dem verschmusten Familienhund eine „Waffe“, so Fecker-Seibold.

Hund ist effektiver als jedes Überwachungssystem

Mit seinen 54 Kilogramm sei Goose effektiver als jedes Überwachungssystem, er sei darauf trainiert, fremde Menschen anzubellen und im Zweifel auch in den Arm zu beißen und auf den Boden zu werfen.

Was nach knallharter Arbeit klingt, ist für Goose jedoch ein Spiel, sagt Frauchen Fecker-Seibold. Sie berichtet, dass die Ausbildung zum Schutzhund bei einem Diensthundeführer der Polizei sein „Trainingsspiel“ gewesen ist. Als die Einbrecher im Sommer vor lauter Schreck einfach stehen geblieben waren, habe Goose sogar angefangen zu fiepen, da die Trainingsabläufe vorsehen, den weglaufenden Fremden hinterherzujagen.

Spezialausbildung kostet 5000 Euro

Aber wie aufwendig ist so eine Spezialausbildung wirklich? Sabrina Fecker-Seibold verweist auf zwei Stunden täglich, die während und nach der Ausbildung in das Hundetraining investiert werden müssen. Mit rund 5000 Euro ist die Ausbildung auch nicht ganz billig. Doch dafür ist Goose jetzt ein „immenser Sicherheitsfaktor“ für die Familie, wie seine Besitzerin betont.

Sie sagt: „Jemand, der einen großen Hund hat, der muss sich der Verantwortung bewusst sein.“ Man brauche viel Geduld und eine solide Vertrauensbasis. Deshalb sei Bestrafung im Training auch tabu – wenn etwas nicht klappt, dann probiere man es eben am nächsten Tag noch einmal.

Schon ihr Vater habe vor 35 Jahren einen Schutzhund ausgebildet, erzählt Sabrina Fecker-Seibold. „Da bist du als Kind irgendwie schon mitgegangen“ – dass Goose ebenfalls ein Schutzhund werden sollte, habe daher schon früh festgestanden.

„Der Dobermann ist ein toller Familienhund“

Und wie sehen das ihre drei Kinder? Sabrina Fecker-Seibold berichtet von gemeinsamem Training, von Kuschelabenden und einem Familienalltag, in dem der Hund sich manchmal ähnlich lausbubenhaft verhalte wie die Kinder selbst.

Nichtsdestotrotz sei das Image des Dobermanns oft negativ, fällt Fecker-Seibold auf, schließlich brauche er viel Aufmerksamkeit. Teilweise müsse sie sogar mit dem E-Roller nebenher fahren, damit Goose mit 40 Kilometern pro Stunde durch die Gegend rennen kann und körperlich ausgelastet ist. Aber auch das geistige Training darf nicht zu kurz kommen, deshalb wiederholt Sabrina Fecker-Seibold regelmäßig alle Kommandos mit ihrem Hund.

Doch egal, wie gut Goose Einbrecher erschrecken und wie schnell er laufen kann – schlussendlich „gibt es für ihn nichts Schöneres, als wenn er sich abends aufs Sofa kuscheln darf. Der Dobermann ist ein toller Familienhund“.