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Kampfsport: Wahl-Bisingerin "Alpha Female" trainiert im Studio "Planet Eater" für nächsten Kampf.

Bisingen-Steinhofen - Unter Wrestling-Fans ist sie eine Berühmtheit, in Steinhofen ist sie vor allem eine, die auffällt: Jazzy Gabert, auch bekannt als Kampfsportlerin "Alpha Female", ist zurück im Ort und bereitet sich auf neue Herausforderungen vor.

Nach einer Operation an der Wirbelsäule ist Wrestling-Star Jazzy Gabert, auch bekannt unter dem Showname "Alpha Female", wieder zurück in ihrer Wohngemeinschaft in Steinhofen. Im Kampfsportstudio Planet Eater von Peter Sobotta arbeitet sie daran, wieder in Topform zu kommen.

Obwohl sie es in der Genesungszeit noch ein bisschen langsam angehen ließ, steht Gabert bald wieder im Ring. Am Samstag, 12. Mai, tritt die Profiwrestlerin bei der "Spring Xplosion" in Schwabach bei Nürnberg an. Dort trifft sie auf die aus verschiedenen TV-Realityshows bekannte Micaela Schäfer, die bisher vor allem durch freizügige Auftritte – unter anderem im RTL-Dschungelcamp – von sich reden macht.

Kampf ist eine Show

Der Kampf ist, wie das beim Wrestling so ist, reine Show. "Manche sagen, sie finden das peinlich, dass ich gegen sie antrete", sagt Jazzy Gabert über ihre als Nacktmodell bekannte Konkurrentin, "aber klar ist: Wir brauchen eine Frau wie sie im Business, um in den Mainstream-Medien Aufmerksamkeit zu kriegen. Von daher finde ich das cool, dass sie sagt, sie macht das." Denn Wrestling, sagt Gabert, sei in Deutschland – im Gegensatz zu den USA oder Japan – immer noch nicht sehr bekannt

Im Vorfeld des Kampfes sind die beiden Frauen schon einmal nicht zimperlich miteinander. "Mach dich auf deinen Untergang gefasst", sagt Micaela Schäfer in einer Videobotschaft an ihre Kontrahentin. Sie werde beweisen, dass man mit "Glanz und Glamour" mehr erreichen könne, als Jazzy Gabert mit reiner Kraft. "Die Zuschauer werden auf jeden Fall ihren Spaß haben", gibt sich die Wahl-Bisingerin Jazzy Gabert ganz gelassen, "schauen wir mal, ob Micaela es überlebt", meint sie und lacht.

Steinhofen und das Studio Planet Eater von Peter Sobotta sind für die 35-Jährige inzwischen zu einer Heimat geworden. "Ich fühle mich hier wohl, ich liebe die Natur", sagt Gabert. Die Leute schauen zwar immer noch neugierig, wenn sie die Sportlerin zufällig beim Einkaufen treffen, aber viele wissen inzwischen auch, dass es sich bei der athletischen Frau um eine weltberühmte Profiwrestlerin handelt. "Beim Bäcker bin ich jetzt schon mal nach einem Autogramm gefragt worden", erzählt Gabert und strahlt.

Jazzy Gabert, Jahrgang 1982, wurde in Berlin geboren. Seit 2001 ist sie professionelle Wrestlerin, seit 2008 tritt sie unter dem Pseudonym "Alpha Female" auf. Im Januar 2017 ist Gabert nach Steinhofen gezogen, wo sie im "Planet Eater" trainiert. Das Studio zieht dieses Jahr noch um nach Balingen.

Vertrag mit WWE platzte

Ihre Kollegen aus dem Studio hätten ihr Halt gegeben in den vergangenen Wochen, erzählt sie. Wegen drei Bandscheibenvorfällen im Nacken musste Jazzy Gabert operiert werden. Die Verletzungen an der Wirbelsäule waren auch der Grund, warum Ende vergangenen Jahres der große Traum der Sportlerin platzte. In den USA wollte sie einen Vertrag mit der größten Wrestling-Liga der Welt, der WWE, unterzeichnen, fiel dabei aber durch den Medizintest. Daraufhin wurde das Vertragsangebot von der Liga vorerst zurückgezogen.

Im August hatte Gabert in den USA beim Wettkampf "Mae Young Classic", einem internationalen Frauen-Turnier, teilgenommen und viele Fans gewonnen. "Eigentlich war das genau das, wofür ich 17 Jahre lang hart gearbeitet habe", sagt Gabert. Die Videos vom Kampf hat sie noch auf ihrem Handy: eine furchteinflößende Alpha Female mit Deutschlandflagge und eine tobende Zuschauermenge, die lautstark die Verpflichtung der Kämpferin in die Liga fordert.

Im Mai noch ein Versuch

Noch gibt sie aber nicht auf. Im Mai möchte Jazzy Gabert noch einmal versuchen, einen Vertrag mit der WWE abzuschließen. Zu alt fühlt sie sich dafür noch lange nicht. "Ich gebe mir noch vier Jahre", sagt sie, "vielleicht schaffe ich es dieses Mal in die USA". Und wenn nicht? "Dann bleibe ich hier."