Zahlreiche Besucher versammeln sich nach dem Gottesdienst in der Hohenzollernhalle, um die Grußworte zu hören. Fotos: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Weihbischof Birkhofer predigt aus Anlass der Altarweihe in St. Nikolaus / Empfang nach Gottesdienst

Weihbischof Peter Birkhofer hat während des Festgottesdienstes am Sonntag den neuen Altar in der Bisinger St.-Nikolaus-Kirche eingeweiht. Während seiner Predigt erklärt er unter welcher Bedingung Menschen "zum Haus des Herrn" werden.

Bisingen. Im Festgottesdienst mit Altarweihe sagte Weihbischof Peter Birkhofer, dass der Altar mit der Weihe zum "Begegnungspunkt zwischen Himmel und Erde" wird. "Der Mittelpunkt der Kirche, die im Himmel ist und zugleich auf Erden", so zitiert das Erzbistum Freiburg den Kirchenmann in einer Pressemitteilung, die im Nachgang der Messe versendet wurde.

 Predigt Angelehnt an den Heiligen Augustinus erklärte der Weihbischof, durch den Glauben seien Menschen wie Holz und Steine, die zum Bau aus den Wäldern und von den Bergen geholt werden. In der Pressemitteilung heißt es weiter: "Durch die Taufe, die Katechese und die Predigt werden sie dann behauen, in Form gebracht und glatt geschliffen; aber sie werden nur dann zum Haus des Herrn, wenn sie von der Liebe geformt werden."

  Zufluchtsort im Krieg Die erste heute bekannte Erwähnung der Kirche St. Nikolaus in Bisingen stammt aus dem Jahr 1229. In kriegerischen Zeiten war sie Zufluchtsort: Während des 30-jährigen Krieges wurde sie schwer in Mitleidenschaft gezogen und konnte trotz notdürftiger Instandsetzung 1649 nicht gerettet werden. So wurde 1786 nach einem Abbruch mit dem Neubau begonnen.

Dieser wurde 1795 fertiggestellt und bildet heute den hinteren Teil der Kirche. Als die Kirche etwa hundert Jahre später zu klein wurde, verlängerte man das Längsschiff, baute ein geräumiges Querschiff und verschob die Apsis nach Osten. 1902 wurde die Kirche eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche erneuert und angepasst. In den 70er- und 80erJahren wurde der Chorraum neugestaltet. Am 14. Oktober 2018 kommen mit der Altarweihe die erneute Umgestaltung und aufwändige Renovierung der St.-Nikolaus-Kirche mit neuer Ausstattung des Altarraumes zum Abschluss, heißt es in der Pressemeldung des Erzbistums weiter.

  Stehempfang Im Anschluss an den Festgottesdienst mit Altarweihe fand in der Hohenzollernhalle noch ein Stehempfang statt, bei dem Grußworte gesprochen wurden. Zuvor jedoch übermittelte Birkhofer die Glückwünsche des Erzbischofs und seine persönlichen an die Bisinger Gemeinde.

  Glaube wird gepflegt Als Ereignis für das ganze Kirchspiel sah Bürgermeister Waizenegger diesen Festgottesdienst. Immerhin bilde der Altar den Mittelpunkt der Gemeinschaft. Seitens der politischen Gemeinde gratulierte der Bürgermeister zum neuen Altar. Einerseits sei es schade, dass heutzutage manche Gotteshäuser schließen, andererseits höre man aber auch, dass Kirchen ihre Türen öffnen. Er freue sich, dass in Bisingen Glaube und Kirchgang noch gepflegt werden.

 Dank an Förderverein Für die Initiative und Durchführung des Projekts bedankte sich Waizenegger namentlich und stellvertretend für den Förderverein bei Egbert Zäh, ebenso für die Einweihung bei Birkhofer. Pfarrerin Gudrun Ehmann erwähnte in ihrer Rede die vielen Zusammenkünfte innerhalb der Ökumene und beglückwünschte die katholische Kirchengemeinde. "Wir sind am Ziel", sagte Vorsitzender Zäh. Die Mitglieder wie auch die gesamte Bevölkerung Bisingens sei in die Umgestaltung und Renovierung einbezogen worden. Zudem habe sich in den Jahren der Planung und Durchführung eine Gemeinschaft gebildet, die er nicht missen wollte. Beteiligte Handwerker, Architekten und Planer haben vorbildlich zusammen gearbeitet.

  Steter Rückhalt Nicht unerwähnt ließ Zäh den steten Rückhalt durch die Patres und spendenwilligen Menschen. An Pater Artur übergab Zäh die Schenkungsurkunde des Fördervereins. Bei Umtrunk und Imbiss aber auch bei netten Gesprächen nahm der Stehempfang seinen Ausklang.

Mit rund 1,9 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum Freiburg zu den großen der 27 Diözesen in Deutschland. Weihbischof Peter Birkhofer wirkte nach der Priesterweihe im Mai 1991 in Konstanz als Pfarrvikar in der Pfarrei St. Jakob in Hechingen. Am 19. Februar wurde er von Papst Franziskus zum Weihbischof ernannt.