Der Spielplatz auf dem Privatgrundstück verfällt augenscheinlich nach und nach: Gründe dafür sind Vandalismus und umgekippte Bäume.Fotos: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Verfall: Erbe von Paul Flum sucht einen Liebhaber, der das Lebenswerk erhalten will

Der verstorbene Paul Flum hat sich in einem Waldstück außerhalb Bisingens ein Lebenswerk geschaffen, das nun seinem Enkel gehört. Damit das Erbe nicht verfällt, sucht er Liebhaber, die sich gerne darum kümmern würden.

Bisingen. Als "herzensguter Mensch" wird Paul Flum beschrieben, als einer, der es gut meinte, sich um andere gekümmert und eher seine eigenen Interessen zurücksteckte. Der Mann war ein versierter Tüftler, der in einem Wald bei Bisingen einen behüteten Hort unbeschwerten Kinderglückes geschaffen hat. Die Magie kindlicher Vorstellungskraft scheint dort eine Form erhalten zu haben. Es sieht so aus, als wäre diese Welt erst kürzlich verlassen worden: Ein Windspiel flattert in der Luft, in der Villa Froschkönig stehen kleine Stühle mit vergilbten Auflagen wild durcheinander, über eine Holzbrücke geht es hinein in die Spielplatz-Landschaft. Es war Paul Flums Kinderparadies.

Am 1. April 2020 ist er verstorben. Seither bröckelt diese heile Kinderwelt. Offenbar haben Unruhestifter das Gelände als Festplatz entdeckt: An der Feuerstelle sieht man Plastikbecher, die vormals gestapelten Stühle, von einer Plane geschützt vor Regen, stehen offen herum, eine leere Wodkaflasche liegt auf dem Boden, jemand hat Abfall in den Grill gestopft.

Das Gelände befindet sich inzwischen im Besitz des Enkels Paul Flums. Und ja, er wisse, dass es hin und wieder zu unliebsamen Besuchen des Geländes kommt. Es tut ihm in der Seele weh, denn für ihn hat Paul Flum den Spielplatz vor 24 Jahren angelegt. Zudem sind teils Bäume entwurzelt und haben Holzbauten zerschmettert.

Angefangen habe die Geschichte des Spielplatzes mit einem Indianer-Zelt, berichtet Thomas Flum. Danach sei es zum Selbstläufer geworden. Die ersten Gebäude und Aufbauten entstanden, nach und nach hat sich der Spielplatz zu dem entwickelt, was Besucher heute auf einer Fläche von 25 Ar sehen können – das gesamte Grundstück ist doppelt so groß. "Opa hat es gekauft, als er in den Ruhestand gegangen ist", berichtet Thomas Flum. Paul Flum wollte seinem Enkel damit eine Freude machen.

Aktiv Werbung ist nie für den Spielplatz gemacht worden. Es hat sich mit der Zeit eher herumgesprochen, dass es etwas Besonderes im Wald für Kinder gibt. Das Areal befindet sich zwar in Privatbesitz, doch wer dort spielen wollte, konnte es tun – das Gelände ist nicht abgesperrt.

Opa Flum habe versucht, einen Nachfolger zu finden. Und weiter sagt sein Enkel: "Es wäre wirklich schön, wenn es jemanden gäbe, der es übernimmt." Seit dem Tod des Opas kümmere sich niemand mehr um das Gelände. "Das ist echt schade. Opa hat immer danach geschaut, dann ist er plötzlich gestorben", berichtet Flum. Im Gespräch macht er deutlich, wie wichtig es ihm ist, dass das Lebenswerk seines Opas nicht verfällt, sondern in "seinem Sinne fortgeführt wird".

Allerdings spricht er auch davon, wie schwer es sei, Interessenten zu finden, die sich um das Gelände kümmern – vielleicht wirken Haftungs- und Versicherungsrisiken abschreckend? Flum selbst kann es nicht in Schuss halten, denn er lebt und arbeitet in Frankfurt. Geld sei ihm im Zusammenhang mit dem Spielplatz nicht das wichtigste Argument. Ihm kommt es vor allem darauf an, dass sich vielleicht ein Liebhaber findet, der den Ort erhält.

Weitere Informationen: flum.thomas@gmail.com