Die Drei vo dr Kirchgass ziehen alles und jeden durch den Kakao und haben damit jedes Jahr die Lacher auf ihrer Seite. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Lokales Geschehen durch den Kakao gezogen / Die "Drei vo dr Kirchgass" lassen es ordentlich krachen

Wenn die Bisinger endlich die Hechinger eingemeinden, dann kann auch der Fleckhopser auf den Zoller hochfahren, ohne Feindesland zu überqueren. Hoch her ging es bei der Altenfasnet des Altenwerks St. Nikolaus. Das Gemeindezentrum war vollbesetzt.

Bisingen. Das Zollern-Duo mit Hans und Karl Dehner hatte die passende Musik im Repertoire. Es wurde gesungen, geschunkelt und getanzt. Mit von der Partie war dieses Jahr die Bisinger Hexenzunft.

Das als Putzfrauen kostümierte Organisationsteam (Putzgeschwader) hatte alles bestens vorbereitet. Gemma Benintende moderierte den Nachmittag und hieß alle mit einem dreifachen Hoch auf die schwäbische Kehrwoche willkommen.

Nach einer Schunkelrunde durfte Bürgermeister Roman Waizenegger als erster die Bütt betreten. "Seid gegrüßt ihr Bisinger Narre hier, bin gern bei Euch glaubt es mir", reimte der Bürgermeister. Dabei griff er auch aktuelle Themen auf. So das Zentralklinikum, welches in Bisingen einen genialen Platz bekommen hätte. "Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, gegen unseren schönen Standort gehetzt", so der Bürgermeister.

Maute-Areal ist eigentlich "Bisingen 21"

Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Das Projekt "Bisingen 21" – das Maute-Areal mitsamt dessen Versteigerungskrimi nahm die seit Jahrzehnten in der Bütt stehende Hildegard Schell auf die Schippe. Dennoch, der Bürgermeister werde es schon richten. Zur Stadterhebung bräuchten die Bisinger noch ein paar Neubürger, der Schultes solle mal als Erster damit anfangen und seinen Teil beisteuern.

Nicht fehlen an der Bisinger Altenfasnet dürfen "die Drei vo dr Kirchgass", nämlich Kathre (Vroni Steinemer), Mariele (Ingrid Oertel) und Emma (Gemma Benintende). Sie verstanden es prächtig das lokale Geschehen durch den Kakao zu ziehen. Die anwesenden Patres, der Bürgermeister und weitere Anwesende mussten ganz schön Federn lassen.

In Zimmern herrsche eine Tierplage, wussten die drei. Im Weihwasserkessel habe Pater Artur Siebenschläfer beim Umtrunk angetroffen. Deshalb habe er aufgeregt nach Lebendtierfallen gesucht. Nachdem die Katze von Pater Jarek verschwunden sei, gebe es nun halt bald neue Haustiere. Aufgrund weinender Frauen beim Abschied von Pater Jarek habe die Feuerwehr wegen Überschwemmung ausrücken müssen. Nachfolger Pater Mateusz sehe auch nicht schlecht aus, lediglich das Singen müsse er noch üben.

"Schlimmer als ein Staatsakt" sei die Hochzeit von Waizeneggers gewesen, so die drei Lästermäuler. Gleich drei Pfarrbüros seien mit der Trauung beschäftigt gewesen, nämlich Bisingen, Schömberg und Hechingen, bis Freiburg den Stempel auf das Formular setzte. Ob es noch eine Feier für die Öffentlichkeit gebe, wollen die Drei noch abwarten, vielleicht wie früher eine öffentliche Hochzeit, so ihr Vorschlag.

Rose-Biergarten bis in den Eibach hinein

Als Location könnte dann der geplante Biergarten von Stararchitekt Armin Haspel dienen, der von der Rose bis in den Eibach reicht.

Gedanken, was auf das Maute-Gelände gebaut wird, hatten sich die drei Klatschtanten auch gemacht. Möglich sei ein Spielplatz für die vielen kleinen Bürgermeister. Ohne Zweifel sei aber auch ein Rathaus mit Wellnessbereich und Shopping-Passage toll, mit einem drehbaren Ratskeller auf dem Dach.

Sofern Hechingen von Bisingen eingemeindet würde, gäbe es auch kein "Geschiss mehr um den Zoller". Und der Fleckahopser dürfte dann auch hochfahren, ohne Feindesland zu überqueren.

Über das Renterdasein hielt daraufhin Urusla Deck eine Büttenrede. Den Brief von Ali verlas anschließend Maria Wiesenberger. Für Lachanfälle sorgte Ulknudel Ida Seibold mit ihren Witzen.

Über ihre Herkunft, das Häs und Maske, aber auch Geschichte und Dasein in der fünften Jahreszeit informierten Sonja Binder und Dietmar Heinz, die mit ihrer Delegation der Bisinger Hexen der Einladung gefolgt waren.

Die "Oberwiesener Wäschweiber" (Edelgard und Klaus Ertl, Anita und Werner Pfister) servierten als Gesangsquartett einige bekannte Lieder. Mit ihrem "Wäschdag ischt heit" und dem Leberkässong brachten sie den Saal zum Beben.