Wem gehören die gut 20 Autos in der ehemaligen Färberei auf dem Maute-Areal? Und was soll mit ihnen passieren? Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Maute-Areal: Bürgermeister: Fahrzeuge gehören der Gemeinde / Besitzer meldet sich nicht mehr

Hunderte Besucher haben während der Führungen über das Maute-Areal Mitte Oktober die Schrottautos in der Färberei gesehen. Wem gehören sie? Und was soll mit ihnen geschehen?

Bisingen. Etwa 400 Teilnehmer wissen seit den Führungen über das weitläufige Maute-Areal mehr über die Industriebrache. Bei vielen ist jedoch die Frage offen geblieben, was es mit den alten Autos auf sich hat, die in der ehemaligen Färberei vor sich hin rosten. Wem der Schrott gehört? Auf Nachfrage muss die Gemeinde mit Verweis auf den Datenschutz ausweichen. Man könne den Namen nicht herausgeben, heißt es. Zu groß sind die rechtlichen Bedenken.

Nur so viel: Die Gemeinde hat zunächst selbst nicht gewusst, wem die Autos gehören. Nach der Zwangsversteigerung Ende November 2017 seien alle bestehenden Mietverträge gekündigt worden. Damit hat die Gemeinde ihr Sonderkündigungsrecht ausgeübt, das nach dem Wechsel des Maute-Eigentümers in Kraft getreten ist.

"Bei der Besichtigung des Geländes haben wir aber festgestellt, dass Fahrzeuge vorhanden sind", sagt Bürgermeister Roman Waizenegger auf Nachfrage unserer Zeitung. Ein Besitzer soll sich erst Monate später, nämlich im Mai 2018 bei der Gemeindeverwaltung gemeldet haben. Die Person soll behauptet haben, dass ein Mietvertrag vorhanden sei und ihr die Fahrzeuge gehören.

Aber: "Die Gemeinde hat das Grundstück und das Gebäude samt Inventar ersteigert", stellt der Bürgermeister weiter klar. Daher habe die Verwaltung Nachweise eingefordert: den Mietvertrag und die Fahrzeugbriefe. Diese seien bis heute nicht bei der Gemeinde eingegangen. Vereinbart wurde zudem eine Nachzahlung der Miete in Höhe von 250 Euro pro Monat. Auch das Geld sei bisher nicht auf dem Gemeindekonto eingegangen. Waizenegger: "Seither warten wir auf Rückmeldung." Und weiter: "Die Fahrzeuge gehören nach der Rechtsauffassung der Gemeinde."

Mehrere informierte Quellen haben dem Schwarzwälder Boten übereinstimmend den Namen und den Wohnort des angeblichen Besitzers genannt. In einem Wohngebiet in Engstlatt ließ er sich schnell ausmachen: Vor seinem Haus rosten Autos im Freien, stehen auf einem Abschleppanhänger, die meisten haben kein Nummernschild.

Bei seinen Garagen stapeln sich alte Stoßstangen und Autoreifen, vor einem Seiteneingang liegen abmontierte Türen wild verstreut. Es ist ein Bild, das dem auf dem Maute-Areal ähnlich sieht. Bei den Nachbarn scheint der Besitzer der schrottreifen Autos bekannt zu sein. Sie bestätigen seine Adresse. Beim Vor-Ort-Besuch ist er nicht zu Hause. Das Klingeln an der Haustür ist ohne Reaktion geblieben. Zu hören ist nur das Bellen eines Hundes. Damit bleibt auch die Frage offen, was mit den Autos passieren soll.