Vor Ort ist am Fasnetsdienstag auch die "Schnelleinsatzgruppe Betreuung" aus Ringingen. Foto: Kauffmann

Bundespolizei gibt nach tragischem Unglücksfall weitere Details bekannt.

Bisingen - Bei dem tragischen Unfall am Bisinger Bahnhof ist am Fasnetsdienstag ein Mann schwer verletzt worden. Inzwischen hat die Bundespolizei weitere Details dazu bekanntgegeben.

Wie die Polizei mitteilt, sei der Mann 20 Jahre alt und "alkoholisiert" gewesen. Im Bereich des Bisinger Bahnhofs habe er sich "im Gleisbereich" aufgehalten. Derzeit ist unklar wie er dorthin gekommen ist. Der Lokführer des schnell herannahenden Interregio hat den jungen Mann gesehen und wollte das Unglück noch verhindern: mit lautem Achtungspfiff und Vollbremsung. Der Zug sollte ursprünglich nicht in Bisingen halten und direkt nach Tübingen fahren.

Junger Mann mit schweren Verletzungen in Klinikum eingeliefert

Bei der Kollision mit dem Zug wurde der 20-Jährige schwer verletzt und ins Balinger Klinikum gebracht. Die eingleisige Zugstrecke zwischen Hechingen und Engstlatt war am Fasnetsdienstag von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr gesperrt. Für die Dauer der Sperrung ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.

Welche Verletzungen der Mann von dem Aufprall trägt, hat die Polizei auf unsere Nachfrage hin nicht mitteilen können: Kenntnisse über den Gesundheitszustand liegen derzeit nicht vor. "Auch konnte der junge Mann noch nicht vernommen werden", heißt es in der schriftlichen Antwort weiter. Der Hergang des Unfalls wird derzeit ebenso noch ermittelt.

Der Verdacht, dass der Verletzte vor der Kollision den Kirchspielumzug besucht hatte, liegt zwar nahe, doch die Polizei stellt dazu klar: "Wo sich der junge Mann unmittelbar vor dem Unfall aufgehalten hat, ist ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen." Die Bundespolizei hofft, in der kommenden Woche weitere Angaben machen zu können.

Bahn schickt Ersatzlokführer

Polizisten des Polizeipostens Bisingen sind am Dienstag zwar vor Ort gewesen, aber die Bundespolizei war ab etwa 18 Uhr mit eigenen Ermittlern am Bahnhof präsent. Laut dem Bundespolizeigesetz ist die Bundespolizei zuständig für die Sicherheit an Bahnanlagen, so auch in Bisingen. Der Bahnhof der Kirchspielgemeinde ist bislang nicht für die Art von Unfällen bekannt, wie er sich am Dienstagnachmittag zugetragen hat.

Der Zug, der in Bisingen voll abgebremst hat, hat seine Fahrt nach Tübingen später fortgesetzt. Die Bahn hat eigens einen Ersatzlokführer geschickt. Der Krisenmanager der Deutschen Bahn sagt über den Unfall: "Das geht an einem Lokführer auch nicht spurlos vorbei." Bis es weitergegangen ist, warteten gut 25 Fahrgäste im Zug.

Zum Einsatz kamen neben den Helfern von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) auch die "Schnelleinsatzgruppe Betreuung" des DRK aus Ringingen gekommen. Speziell ausgebildete Helfer haben eine Augenzeugin, die unter Schock stand, professionell betreut.