Auch in der Praxis für Ergotherapie von Benjamin Zweigle in Bisingen bleiben die Patienten aufgrund des Coronavirus aus.Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Physiotherapie: Praxis-Inhaber besorgt über Zukunft

Bisingen (aka). Eigentlich betreuen Benjamin Zweigle und seine sieben Therapeuten in der Praxis für Ergotherapie an der Bisinger Hauptstraße rund 160 Patienten pro Woche. Übrig davon sind deutlich weniger als die Hälfte. Zweigle sagt auf Nachfrage, dass der Umsatz um 60 Prozent zurückgegangen sei, "Tendenz steigend".

Teils können Patienten nicht behandelt werden, weil sie zu einer Risikogruppe gehören, teils bleiben sie aus Angst, sich zu infizieren, aus. Der finanzielle Puffer reiche noch für zwei Monate, denn die Krankenkassen bezahlen Leistungen erst im Nachhinein. "Dann macht sich der aktuelle Umsatzrückgang bemerkbar", sagt Zweigle besorgt.

Finanzielle Hilfe nötig

Derzeit bleibe daher nur eine Option: "Die Umstellung auf Kurzarbeit zur Vermeidung von Kündigungen." Falls die Krise länger andauere, seien finanzielle Hilfen "dringend nötig". Zweigle: "Wir arbeiten weiter, weil wir als Heilmittelerbringer wichtige medizinisch begründete und ärztlich verordnete Therapien erbringen." Auch die Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen leisteten einen "wesentlichen Teil der medizinischen Versorgung in Deutschland", erklärt Zweigle weiter.

Auch der Spitzenverband der Heilmittelverbände schlägt in einer Pressemitteilung Alarm. Der Verband prognostiziert "massive Versorgungsprobleme", die "Heilungsprozesse verzögern oder unmöglich" machen, falls die Praxen nach der Coronakrise nicht finanziell unterstützt werden.