Musik: MVB-Vorstand Wolfram Dehner: Auch mit 48 Jahren kann man noch ein Instrument lernen
Die geplante neue Bläserklasse für Erwachsene aus dem gesamten Zollernalbkreis kommt bei der Bevölkerung gut an. Bei einer Infoveranstaltung im MVB-Vereinsheim wurden von den Besuchern aber auch Bedenken geäußert.
Bisingen. Das Pilotprojekt des Musikvereins Bisingen in Kooperation mit dem Blasmusik-Kreisverband Zollernalb und dem Zweckverband Jugendmusikschule Hechingen und Umgebung geht in die zweite Runde.
Zweiter Info-Abend: Der Leiter der Musikschule und zwei Musiklehrer klärten interessierte Erwachsene bei einem ersten Informationsabend über die geplante Bläserklasse auf, wie das Projekt funktioniert.
Schon am Dienstag, 17. Dezember, soll um 20 Uhr ein zweiter Informationsabend stattfinden, bei dem Lothar Landenberger vom Musicland Albstadt dabei behilflich sein wird, die neuen Instrumente zu bestellen. Auch Interessenten, die beim ersten Informationstag nicht anwesend waren, können hier noch in das Projekt einsteigen.
Die musikalische Eröffnung und Einstimmung oblag den Musikern der Zollern-Al(b)t-Bläsern unter ihrem Dirigenten Stefan Riethmüller. Sie spielten das Musikstück "Fanfare and Triumph" von James Swaeringen, mit dem die Bisinger Bläserklasse beim Deutschen Musikfest in Osnabrück einen beachtlichen vierten Platz erzielten. Erwachsene lernen Instrument: Der Erfolg belegt, dass man auch im Erwachsenenalter noch ein Instrument erlernen kann: "Erst vor 20 Monaten haben diese Akteure mit dem Musizieren angefangen", so Wolfram Dehner, Vorstand des Musikvereins Bisingen, bei seiner Ansprache. Die Anwesenden staunten nicht schlecht über den Hörgenuss der rund 30 Bläserinnen und Bläser.
Selbst Dehner habe erst im Alter von 48 Jahren damit angefangen und alles habe reibungslos geklappt, erzählte Dehner. Es gäbe keinen Grund, weshalb eine musikalische Ausbildung nicht auch bei Erwachsenen funktionieren sollte. Der Vereinschef informierte die Anwesenden darüber, dass 75 Prozent der erwachsenen Musiker aus der bestehenden Bläserklasse vor ihrer Teilnahme an dem Projekt weder Noten kannten noch jemals ein Instrument in den Händen hielten. Und längstens sei eine kameradschaftliches Ensemble entstanden, das seinesgleichen suche.
Aufschluss gab’s an diesem Abend aber auch über die Kosten, Zuschüsse und Instrumente. Woche für Woche soll eine Unterrichtsprobe in kleiner Gruppe durch die Lehrkräfte der Jugendmusikschule stattfinden, ebenso wie im Orchester.
Bedenken: Es schloss sich eine Fragerunde an, bei der die Interessenten ihre Bedenken, etwa bezüglich der zeitlichen Vereinbarung mit Familie und Beruf oder der Machbarkeit, das Notenlesen in kurzer Zeit zu lernen, äußern konnten. Die Mitglieder der ersten Bläserklasse beantworteten ausführlich alle Fragen. Indem sie von ihren eigenen positiven Erfahrungen vom Erlernen eines Instruments berichteten, konnten sie viele der geäußerten Bedenken aus dem Weg räumen.
Im Anschluss ließen sich die Interessenten die einzelnen Blasmusikinstrumente durch die Ausbilder der Jugendmusikschule Hechingen vorführen oder probierten diese gleich selbst aus.