Wessinger Schuppenbesitzer klagen: Seit 13 Jahren setzen Quellen das Gebiet unter Wasser und nichts ändert sich. Die Gemeinde versichert: "Wir beobachten die Situation"

Das Wessinger Schuppengebiet ist 2007 eingerichtet worden. Seither sorgen beschädigte Dränagen für Beschwerden der Schuppenbesitzer, denn das Wasser fließt nicht ab. Nun handelt die Gemeinde. Wie sieht die Lösung aus?

Bisingen-Wessingen. Es ist lange her, doch die Konsequenzen beschäftigen die Besitzer der Schuppen im Wessinger Schuppengebiet geschlagene 13 Jahre: Bei der Einrichtung des Areals oberhalb des Zementwerks an der Bundesstraße haben Bauarbeiter Dränagen durchtrennt. Deshalb fließt das Wasser vom Hang hinab, unter der B27 direkt ins Schuppengebiet. Bei Regen sprudelt das Wasser aus Quellen in der Wiese, sammelt sich und fließt wie ein Bach die Terrassen hinab. Die Pfützen auf dem geschotterten Weg werden zentimeterhoch.

Damit nicht genug: Wie der Besitzer eines Schuppens auf unsere Nachfrage hin berichtet, drücke das Wasser durch seinen Pflasterboden in den Schuppen – und das bei einem 80 Zentimeter tiefen Fundament. Weiterhin sind fünf Plätze frei, aber jeder, der sich die Situation vor Ort anschaue, winke wegen des Wassers ab, erzählt der Pächter. Nur die Bodenplatte eines Schuppens koste mehrere Tausend Euro. Schon deshalb sei der aktuelle Zustand mit dem vielen Wasser eigentlich ja nicht tragbar.

Das Wasser-Problem ist Verwaltung und Ortschaftsrat bekannt

Dem Ortschaftsrat ist das Thema bekannt. Erst jüngst beim Ortsrundgang mit Bürgermeister Roman Waizenegger hat das Gremium im Schuppengebiet einen Zwischenstopp eingelegt. Doch wie einige Besitzer der Schuppen meinen, tue sich seit 13 Jahren einfach nichts, obwohl das Problem doch schon so lange bekannt ist.

Wir haben bei Ortsvorsteher Joachim Breimesser nachgefragt. Er sagt: "Zur Abhilfe wurde der Graben oberhalb des Schuppengebiets tiefer ausgehoben. Dies in der Hoffnung, dass man die alten Dränagen damit abgreifen kann." Und weiter: "Des Weiteren wird der Graben nun weiter nach unten ausgeräumt." Demnächst sollen die Arbeiten dafür beginnen.

Holger Maier, Leiter des Bauamts, berichtet, dass bei der Errichtung des Schuppengebiets – dies war vor seiner Amtszeit – "keine weiteren baulichen Maßnahmen zur Oberflächenentwässerung" umgesetzt worden seien. Auch er verweist auf die Verbesserung des Böschungsgrabens. Die Verwaltung werde die Lage im Wessinger Schuppengebiet jedoch auch nach Abschluss der Arbeiten beobachten. "Sollte sich die Situation nicht verbessern, besteht die Möglichkeit, weitere Entwässerungsgräben im Schuppengebiet und eine Versickerungsfläche anzulegen", sagt Maier.

Er verweist auch auf den Bebauungsplan. Demnach müssten die Schuppenbesitzer dafür sorgen, dass Dachwasser auf ihrem Grundstück versickern kann.

Maier weiter: "Zudem sollte auch jeder Bauherr aus bautechnischer Sicht sein Bauwerk vor Oberflächenwasserzufluss in Eigenverantwortung sichern (Dränage), wie es in jedem normalen Baugebiet auch der Fall ist." Solche Maßnahmen seien aber "nicht von allen Bauherren im Schuppengebiet umgesetzt", berichtet er.