Foto: Carola Lenski

Horrorfilm "A Cure for Wellness" sorgt für Gänsehaut. Ausverkaufte Vorstellung im Hohenzollerischen Burghof.    

Bisingen - Wann hat man schon einmal die Gelegenheit einen Film dort zu sehen, wo er gedreht wurde? Und dazu auch noch inmitten einer so exklusiven Kulisse wie der Burg Hohenzollern.

Es wundert also nicht, dass sowohl die Aufführung des Mystery-Thrillers "A Cure for Wellness" am Freitag als auch am Samstag der Märchenabend mit "Die Schöne und das Biest" und dem Trickfilm "Der Glöckner von Notre Dame" früh ausverkauft waren. Erstmals in 14 Jahren Open-Air-Kino auf der Burg gab es an keinem der beiden Tage deshalb eine Abendkasse An beiden Tagen kamen jeweils 500 Gäste auf die Burg.

Vor zwei Jahren drehte Hollywood-Regisseur Gore Verbinski "A Cure for Wellness" auf der Burg. "Sofort nach Ankündigung der Dreharbeiten haben wir gesagt, dass der Film hier im Open-Air-Kino gezeigt werden muss", sagte der Hechinger Kinobetreiber Ralf Merkel – und brachte den Film wenige Monate nach dessen Start Anfang des Jahres zum frühestmöglichen Zeitpunkt auf die Burg.

Mögen die Meinungen über die inhaltliche Qualität des Filmes auseinandergehen, eines ist nicht zu bestreiten: Der Film ist perfekt gemacht und in einer Kulisse wie der Burg wirkt er aus Merkels Sicht noch mal ganz anders.

Gerne wäre auch der Hausherr Prinz Georg Friedrich dabei gewesen, wie Merkel berichtete, aber er konnte wegen einer Hochzeitseinladung leider nicht zu diesem Event auf die Burg kommen.

Die Organisatoren hatten sich derweil am Freitag einiges einfallen lassen, um dem Abend einen besonderen Rahmen zu geben. In der Pause zeigte etwa Burg-Pressesprecher Roland Beck auf der Kinoleinwand Bilder von den Dreharbeiten im Juli 2015 – und erzählte dazu einige Anekdoten zur Entstehung des Films. Zum Beispiel dass beim Dreh der Unfallszene gleich zwei Autos zu Schrott gefahren wurden, aber kein echter Hirsch zu Tode kam.

Das Publikum lauschte gebannt – und wurde nach Filmende noch richtig überrascht. Da nämlich standen etwa 40 "Komparsen" dem Burg- und Kinoteam sowie von den VW-Audi-Freunden Hohenzollern auf dem Rückweg bis zum Adlertor Spalier und stellte die Hochzeitsszene aus dem Finale des Films nach – als Sanatoriumsgäste in weißen Bademänteln und mit Kerzen in den 40 originalen Kerzengläsern von den Dreharbeiten, dazu lief die Filmmusik über die Lautsprecher. Der Effekt wirkte: Viele Besucher staunten, klatschten und machten Fotos.

Weniger gruselig, aber ebenso stimmungsvoll ging es am Samstag weiter als gleich zwei Disney-Filme gezeigt wurden: Erst die Neuverfilmung von "Die Schöne und das Biest", dann der Trickfilm "Der Glöckner von Notre Dame" aus dem Jahr 1996.

Froh war man, dass es an beiden Tagen – von einem kurzen Mini-Regen abgesehen – trocken blieb. Pressesprecher Roland Beck fiel zudem auf, dass die Gäste an beiden Tagen früh anreisten und es sich vor den Filmen im Burggarten bei Sommerbowle, Preußens Pilsener und Currywurst gemütlich machten.