Bürger haben beim Workshop ihre Ideen für die Zukunft des Maute-Areals aufgeschrieben und an die Wand gepinnt. Fotos: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Statistik: Auswertung bereitet die Ideen aus dem Bürgerworkshop auf / 130 Teilnehmer haben mitgemacht

Von Alexander Kauffmann

Wie soll das neue Maute-Areal einmal aussehen? In einer Statistik werden nun Antworten aufbereitet, die gut 130 Bürger bei einem Workshop Ende November 2018 eingebracht haben. Doch die Frage ist auch: Wie repräsentativ ist diese Auswertung?

Bisingen. Zahlreich sind die Meinungen über den Verbleib des Maute-Areals im Herzen Bisingens gewesen. Die Stadtentwicklungsgesellschaft (abgekürzt: Steg) hat die Beiträge der Bürger in einer Statistik aufbereitet, die seit dem Dienstagnachmittag dieser Woche vorliegt. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen:

n 425 Vorschläge An den Pinnwänden und auf der Schatzkarte haben die Bürger laut Auswertung insgesamt 425 Vorschläge angebracht. Diese hat die Steg für die Auswertung in zehn Kategorien geteilt. "Die zehn Kategorien bzw. die Nennungen und Beiträge in den Kategorien verdeutlichen die komplexen Anforderungen und unterschiedlichen Funktionen, die das neue Maute-Areal künftig aufweisen soll", so beschreiben die Macher der Statistik die Herausforderung bei der Entwicklung des Maute-Areals.

n Grünflächen erhalten 21 Personen haben etwa generationenübergreifende Wohnformen angeregt. 29 wollen, dass das künftige Maute-Areal nicht zubetoniert wird und Grünflächen erhalten bleiben. Für den "Abbruch" haben sich 62 Teilnehmer ausgesprochen, für den "(Teil-)Erhalt" der Gebäude noch 43. Die Frage, wie weit der Abriss gehen soll, war bereits im Vorfeld der Veranstaltung ein häufiger diskutiertes Thema unter den Bürgern. Auf dieses Ergebnis der Statistik angesprochen, sagt Bürgermeister Roman Waizenegger: "Für mich steht es fifty-fifty." n Nicht repräsentativ Waizeneggers Aussage gründet in der Frage, wie repräsentativ die Statistik ist. Die Steg schreibt etwa, die Ergebnisse seien auch unter "Berücksichtigung des Teilnehmerkreises" zu bewerten. Will heißen: In wie weit können die Aussagen von 130 Teilnehmern für alle Bisinger gelten? Außerdem würden Alter und gesellschaftliche Stand die Ergebnisse beeinflussen. Die Steg weiter: "Es liegt keine Repräsentativität vor."

n Gastronomie Und doch geben die Ergebnisse einen ersten Einblick in das, was sich die Bürger für das Maute-Areal wünschen. Für 35 Besucher ist etwa wichtig, dass es auf dem künftigen Maute-Areal einen Gastronomie-Betrieb gibt. Nur jeweils ein Teilnehmer würde eine Eventlocation, ein Museum oder Tagungsräume einrichten. Der Wunsch nach neuen Räumen für die derzeit in der Hohenzollernhalle integrierte Bücherei wird insgesamt 20 Mal genannt. Wünschenswert waren für die Besucher weiter ein an die Bücherei angeschlossenes Café (acht Nennungen), auch für kulturelle Veranstaltungen.

n Auswertung Die "Zusammenfassende Auswertung", eines der letzten und zentralen Kapitel der Statistik, kommt zu diesem Ergebnis: "Die Auswertung zeigt, dass eine ausgewogene, sozial- und nutzungsdurchmischte Entwicklung gewünscht wird. (...) Ein ausgewogenes Nutzungskonzept bedarf eines vielfältigen und bedarfsgerechten Mix aus verschiedenen Wohnformen, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben sowie Freizeit- und Begegnungsmöglichkeiten." Der Gemeinderat muss in den kommenden Sitzungen entscheiden, wie er dieses Ergebnis konkret interpretiert.

n So geht’s weiter Diese Woche werden Vertreter von Steg und Gemeinde die nächsten Schritte beraten. Bis Ende des Jahres sollen die Bürger über den Stand der Planungen informiert werden. Parallel wird die Zukunft des Maute-Areals im Gemeinderat besprochen. Im ersten Halbjahr 2020 folgt eine zweite Veranstaltung, bei der sich die Bürger erneut beteiligen können. Das gemeinsam erarbeitete Vorgehen wird ab dem Jahr 2021 Stück für Stück umgesetzt.

Wie es mit dem Maute-Areal weitergeht, begleitet der Schwarzwälder Bote nicht nur in der gedruckten Ausgabe, sondern auch online mit einem Blog. Zu sehen sind Bilder und Videos, die beim Bürgerworkshop entstanden sind, aber auch historische Ansichten des Maute-Areals.