Simone Grimm-Haasis und Christine Schoy betreuen die Bisinger Krabbelkirche. Handpuppe Pelle spielt dabei eine zentrale Rolle. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Gottesdienst: Alle vier Wochen findet Andacht statt / Simone Grimm-Haasis und Christine Schoy sind aktiv

Die Krabbelkirche der Evangelischen Kirchengemeinde in Bisingen gibt es jetzt seit fast zwölf Jahren. Was als Gottesdienst für die ganz Kleinen begann, ist inzwischen zur Familienkirche geworden.

Bisingen. Neben den Krabbelkindern mit ihren Eltern und Großeltern kommen auch die älteren Geschwister noch gerne einmal im Monat ins Evangelische Gemeindehaus, wo Simone Grimm-Haasis und Christine Schoy einen Erlebnis-Kurz-Gottesdienst anbieten.

Aufgekommen ist die Idee vor zwölf Jahren bei einem Spaziergang von Grimm-Haasis mit der damaligen Vikarin Gudrun Ehmann. Etwas fehle für junge Familien, fanden sie. Simone-Grimm-Haasis, Wirtschaftsinformatikerin, die bereits früher Kindergottesdienste geleitet hat, rief im September 2006 die Krabbelkirche ins Leben. Gudrun Ehmann zog sich später aus der Organisation zurück.

Als Christine Schoy 2009 nach Bisingen zog, wurde sie gleich mit ins Boot geholt. Die beiden Frauen kannten sich von früher. Seither findet in der Regel einmal im Monat im Evangelischen Gemeindehaus die Krabbelkirche statt.

Wenn alle sitzen, dürfen die Kinder die Glocke läuten

Auch sie folgt einer festen Liturgie, es steht aber, vergleichbar der Predigt, immer ein anderes Thema im Mittelpunkt. Der immer gleiche Ablauf ist wichtig für die Kleinen, wissen die beiden Mütter. Alle setzen sich im Kreis auf dem Boden um die "gestaltete Mitte". Die besteht immer aus einer Kerze mit dem Namen der Kinder, einem Kreuz und einer Glocke, manchmal kommen eine Kinderbibel, bunte Tücher, Blumen, Muscheln vom Strand oder ein Adventskranz dazu.

Wenn alle sitzen, dürfen die Kinder die Glocke läuten, "darauf sind alle ganz wild",erklärt Grimm-Haasis. Dann wird das Begrüßungslied gesungen, begleitet von Christine Schoy auf der Gitarre. Der Star der Veranstaltung ist aber ganz klar Pelle, die Handpuppe. Pelle führt ins Thema ein, stellt Fragen, erzählt von sich. "Wenn Pelle kommt, treten wir komplett in den Hintergrund, selbst unsere eigenen Kinder nehmen uns dann nicht mehr wahr", berichten die beiden Mütter.

Anschließend wird eine Geschichte erzählt, manchmal in Anlehnung an die Kinderbibel oder an Arbeitshilfen der Kinderkirche, aber auch eigene Ideen kommen zum Zug. Die Geschichten werden mit Bewegungen vertieft. So wurde zum Beispiel zum Thema Licht ein Tunnel gebastelt, durch den die Kinder kriechen durften. Ein weiteres Lied sowie das Vater Unser mit Bewegungen schließen sich an, der Segen in Form des immer gleichen Liedes schließt den Gottesdienst ab.

Danach bekommt jeder noch ein "Mitgebsel", das sind manchmal Karten mit der Jahreslosung oder kleine Bastelarbeiten. Viele bleiben nach der halben Stunde noch da, reden miteinander, die Kinder spielen im Sommer im Garten. Die Kinder von Simone Grimm-Haasis kommen mit sieben und elf Jahren noch gerne mit zur Krabbelkirche, ebenso der Schoy-Nachwuchs mit acht und vier Jahren. Sie werden auch in die Vorbereitungen eingebunden. Die Leiterinnen treffen sich in der Regel an einem Vormittag im Monat. Im kommenden Jahr haben sie ein großes Projekt vor: Eine musikalische Familienshow zum Mitmachen mit dem bekannten Kindermusiker, Puppenspieler und Unterhaltungs-Künstler Daniel Kallauch in der Hohenzollernhalle.

Termin ist der 8. Februar 2019. Simone Grimm-Haasis und Christine Schoy haben schon etliche Vorstellungen des Künstlers besucht und waren jedesmal begeistert. Die nächste Krabbelkirche findet statt am Sontag, 28. Januar, um 10 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Bisingen.