Unterwegs in ritterlicher Mission: Die Kinder erfahren von der "Burgdame" Zora unter anderem, was ein Knappe (der "Azubi" eines Ritters, sagt Pressesprecher Beck) so alles können muss. Foto: Dick

Kinder können ins Reich der Knappen eintauchen. Neu: "Die Schatzsuche des Karlumbus".

Burg Hohenzollern - Langsam geben sich auch die letzten Schneehäuflein auf der Burg Hohenzollern der Sonne geschlagen. Die Burg erwacht pünktlich zum Frühling. Auch veranstaltungsmäßig, jüngst für Kinder.

Dreizehn kleine Knappen, ausgerüstet mit Holzschwertern und gewandet in purpurroten Umhängen bahnen sich zielstrebig den Weg hoch zur Burg. "Burgdame" Zora von Zollerstein in Kleid und mit goldenem Umhang begleitet sie. Zora erklärt Geheimgänge und Zugbrücken, führt die Kinder in die Schatzkammer und zur Kanone im Burghof, erklärt, fragt und lässt die Kinder Antworten suchen. Zum Beispiel auf: "Was ist ein Bergfried?" Unglaublich: Fast jeder der kleinen Knappen kennt sich schon so gut aus, dass die richtige Antwort rasch kommt. "Kleine Ritter – mit Schwert und Lanze" heißt die Führung, mit der das kulturelle Frühlingserwachen der Burg Hohenzollern vor wenigen Tagen begonnen hat.

Kinder gehen mit GPS-Gerät auf Schatzsuche

Weitere Führungen für Kinder, die immer in den Ferienzeiten angeboten werden, heißen "Kronenglanz und Purzelbaum", "Cool, ein König" und, seit dieser Saison neu im Programm, "Die Schatzsuche des Karlumbus", in der der Forscher "Karlumbus" auf einer seiner Weltreisen erfahren hat, dass ein Schatz auf dem Hohenzollern versteckt sein soll. Mit Kompass und GPS-Gerät können sich die Kinder hier auf die Suche nach dem Schatz machen.

Roland Beck, Pressesprecher der Burg, erklärt, dass die Schatzsuche mit Karlumbus anstelle von "Caspar Wieselflink – der lustige Weltenbummler" ins Programm aufgenommen wurde. Wieselflink-Mime Klaus Jenter nämlich sei auch privat "weiter-gebummelt", nach Island.

Auch optisch verändert sich die Burg gerade: Im Innenhof sind derzeit hiesige Gärtnereien damit beschäftigt, gewaltige Blumeneier aufzustellen, die mit Stiefmütterchen bepflanzt werden. Und auch die Führungsräume und die Lichthöfe werden dekoriert, "mit Frühjahrsblühern und mit frühlingshaften Blumenbouquets", wie Beck berichtet. Jetzt fehlt eigentlich nur noch das frische Frühlingsgrün an den Bäumen auf dem Zoller.

Jeder dritte Besucher spricht Deutsch

Obgleich sich der Frühling jetzt, Ende März, noch ziert, tummeln sich neben den kleinen Knappen auch schon viele andere Touristen auf und um die Burg. Die Gäste werden immer internationaler. "Nur jeder Dritte spricht noch deutsch", weiß Beck. "Querbeet aus der ganzen Welt kommen die Besucher." Unter ihnen viele Chinesen, Russen, Spanier, sogar Mexikaner und Engländer, Amerikaner und Afrikaner.

Mit dicken Fellmützen sei beim Weihnachtsmarkt sei ein russischer Chor aufgetreten, der offenbar sehr bekannte russische Lieder sang. "Plötzlich" – die Begeisterung steht noch in Becks Augen – "hat etwa ein Drittel des Publikums angefangen, die Lieder inbrünstig mitzusingen". Ein unbeschreiblicher Eindruck auf der winterlichen Burg und ein Zeichen, wie international es doch auf der Burg zugehe, meint Beck.

Gerne erinnert er sich auch an ein paar Besucher aus Afrika, die lange bunte Gewänder und für den hiesigen Geschmack "ausgefallene" Kopfbedeckungen trugen. Da habe man denken können: "Ist das vielleicht der Prinz aus Zamunda?"