Auch die Gemeinde Bisingen besitzt landwirtschaftliche Grundstücke. Über den Preis, zu dem sie verpachtet werden, wurde am Dienstag im Gemeinderat diskutiert. Foto: Stopper

Nach Diskussion: Bisinger Gemeinderat hebt Pachtgebühren für landwirtschaftliche Grundstücke an.

Bisingen - Landwirtschaft interessiert alle, das zeigte sich am Dienstag in der Bisinger Gemeinderatssitzung. Über Güllegestank am Wochenende und die Pflege von Streuobstbäumen wurde ausgiebig diskutiert.

Dabei stand zunächst der Vorschlag der Verwaltung zur Debatte, die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen in Gemeindebesitz anzuheben. Zuletzt geschah dies vor acht Jahren, jetzt stand das Thema turnusmäßig wieder an. Einmütig wurde beschlossen, dass ein Ar Ackerland nun 1,20 Euro kostet, Wiesen einen Euro, Weideland 70 Cent, Gartenland drei Euro und Krauland 15 Euro.

Auf null Euro gesenkt wurde die Pacht für Streuobstbäume, dafür sollen Auflagen sicherstellen, dass sie auch richtig gepflegt werden. Beispielsweise das Streuobstgebiet Ludenstall wurde mehrfach als "neues Landschaftsjuwel" gelobt. Hier wurden durch Baumfachwarte 550 verwilderte Bäume mit hohem Aufwand gepflegt.

Aber was tun mit Pächtern, die Bäume verwildern lassen? Den Vorschlag der Verwaltung, hier Strafpacht zu erheben, lehnten die Räte ab. Die Kriterien seien kam trennscharf festzulegen. Stattdessen müsse das Recht eingeräumt werden, ein Pachtverhältnis vorzeitig zu beenden. Außerdem wurde auf Anregung von Ortsvorsteher Joachim Breimesser und weiterer Räte aufgenommen, dass einheimische Bewerber den Vorrang erhalten sollen.

Breimesser brachte noch ein Thema zur Sprache, zu dem es viele Wortmeldungen gab. Besonders vor Feiertagen und direkt vor sonnigen Wochenenden werde von Landwirten Mist auf den Feldern um Wessingen ausgebracht. Der Gestand sei dermaßen "aggressiv", dass man sich nicht mehr im Freien aufhalten könne. Vom Wäsche aufhängen ganz schweigen. Er wollte in die Pachtbestimmungen einen Passus aufnehmen lassen, der dies verhindert.

Bürgermeister Roman Waizenegger wies darauf hin, dass nur sehr wenige landwirtschaftliche Flächen in Gemeindehand sind, man könne das also kaum beeinflussen, und Landwirt Kuno Kostanzer sowie weiter Gemeinderäte bezweifelten, ob sich mit Regelungen solche Probleme in den Griff bekommen lassen. Breimessers Vorschlag bekam so nicht die nötige Mehrheit.