Im Tal sieht man noch grüne Wiesen, doch auf der Burg Hohenzollern hat längst der Winter Einzug gehalten. Foto: Huger

Auch in kalter Jahreszeit gibt es viel zu tun. Kein Tag ohne Besucher. Mitarbeiter planen Veranstaltungen.

Burg Hohenzollern - Auch wenn man sie durch den Nebel nicht immer sieht: Die Burg Hohenzollern befindet sich keineswegs im Winterschlaf. Roland Beck erzählt von Krone, Zepter und Pantoffeln.

Für die Mitarbeiter der Burg Hohenzollern gibt es genau einen festen freien Tag im Jahr – den 24. Dezember. Im Sommer sind bis zu 180 Mitarbeiter auf der Burg. Im Winter sind täglich ungefähr 20 von ihnen im Einsatz. Zur Zeit besonders gefragt ist Schlossmeister Herbert Rösch, der mit dem burgeigenen Räumfahrzeug dafür sorgt, dass die Mitarbeiter bis nach ganz nach oben fahren können. Doch es gibt vieles mehr zu erledigen.

Mit Krone und Schwert aufs Foto

"Wir sind froh, wenn wir mal Luft holen können", sagt Pressesprecher Roland Beck. Er bereitet im Moment eine Aktion für die CMT-Messe in Stuttgart vor, auf der die Burg Hohenzollern unter der Dachmarke Schwäbische Alb vertreten sein wird. Vor einem Burg-Plakat dürfen sich die Messebesucher auf einen Thron setzen und dabei Schwert und Schild oder ein Zepter halten. Anschließend können sie einen Schnappschuss von sich mit nach Hause nehmen, ganz als wären sie tatsächlich auf der Burg Hohenzollern gewesen.

Monika Eppler, zuständig für Organisation und Information, ist damit beschäftigt, den Auftritt in England zu organisieren – genauer gesagt die German-Travel-Show (GTS) in London. "Die Burg gilt als Geheimtipp", sagt Eppler. Denn für viele ausländische Besucher habe das Schloss Neuschwanstein den großen Reiz verloren. Zur Zeit erhält Eppler einige Anfragen aus China. Mehr als die Hälfte der Kontakte kämen aus Asien.

Multi-Kulti auf der Burg Hohenzollern

Die Burgführerhefte gibt es jedoch in vielen Sprachen. Neben Englisch wird er beispielsweise in Japanisch, Spanisch, Italienisch und Russisch gedruckt. Die Führungen werden in acht Sprachen abgehalten. "Mit Schwäbisch sind es neun", sagt Roland Beck scherzhaft. Auch im Winter kommen Besucher aus aller Welt auf die Burg. "Es vergeht kein Tag, an dem kein Gast da ist", sagt Beck. Kalt wird den Gästen aber trotz fehlender Heizung bei den Führungen nicht. Für sie steht ein großer Korb voller wärmender Pantoffeln bereit.

Auf der Burg sei es im Winter besonders schön. Roland Beck erzählt von Eisblumen am Fenster und von den Wänden, die aussehen als wären sie mit Puderzucker bestreut worden. Doch gerade in der kalten Jahreszeit, wenn es oft neblig ist, kann das Wetter den Besuchern schon mal zum Verhängnis werden. So gab es den Fall, dass eine japanische Reisegruppe, die die Straßenschilder nicht lesen konnte, ein ums andere Mal an der Burg vorbeigefahren ist. Grund dafür war der dichte Nebel, der die Burg für die asiatischen Gäste unsichtbar machte.

Neben der Kontaktpflege gibt es allerdings noch mehr im laufenden Burgbetrieb zu bewerkstelligen. Der Burgshop ist mit der Inventur beschäftigt, Hochzeitsfeiern – für 2017 und 2018 wohlgemerkt – werden geplant und sogar der Weihnachtsmarkt wird schon vorbereitet. Im Gegenzug dazu muss hier und da noch die Weihnachtsdekoration abgebaut werden. Auch die Hütten vom Weihnachtsmarkt stehen teilweise noch.

Auf das vergangene Jahr blickt Roland Beck positiv zurück. "Wir sind gut aufgestellt", sagt er. Aufgrund der warmen Temperaturen habe es auch nach Weihnachten viele Besucher gegeben. Generell gebe es bei Schnee und Glätte aber weniger Besucher. Ungefähr 40 Prozent der Gäste kommen inzwischen aus dem Ausland angereist.

Für dieses Jahr sind keine zusätzlichen Veranstaltungen geplant. Doch das Programm hält die Mitarbeiter der Burg ohnehin in Atem. Frühlingserwachen, Open Air Kino, Sternschnuppennächte, der Goldene Herbst und weitere Aktionen müssen gestemmt werden. Hinzu kommt ein extra Kinderprogramm mit Schatzsuche, Kinderführungen und einer Ausbildung zum Ritter. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. "2015 haben wir größtenteils Glück gehabt", meint Roland Beck. Doch egal ob Schnee oder Sonnenschein: "Die Burg hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz", sagt Beck.