Interview: Anne Heller gibt Tipps, wie man angestrengte Augen wieder entspannt / Auch Unterforderung möglich
Bisingen (aka). Stundenlang ins Smartphone, den Computer- oder TV-Bildschirm starren – Alltag bei vielen Menschen, vor allem, wenn sie beruflich damit zu tun haben. Was können sie tun, um ihre Augen fit zu halten? Antworten darauf weiß Bisingerin Anne Heller, die Gesundheit- und Krankenpfleger ausgebildet hat. Zu ihren Lehrgebiet gehörte auch die spezielle Pflege, etwa bei Augenerkrankungen.
Ist Augenfitness notwendig, wenn man keinem Beruf nachgeht, bei dem man täglich in den Computer-Bildschirm schaut?
Ja, wenn der Mensch viel Stress und Anspannung im Körper hat, kann sich dies negativ auf das Sehorgan auswirken. Stress hat sehr viele Ursachen – physisch, psychisch oder sozial, wie zum Beispiel Lärm, viel künstliches Licht, Bewegungsmangel, Alkohol, Verschlackung, Ängste, Enttäuschung, langes Autofahren, Verlust, Konflikte, wirtschaftliche oder finanzielle Probleme und so weiter.
Welche Menschen haben Augenfitness am nötigsten?
Menschen, die beruflich viel mit Computern arbeiten und darüber hinaus in der Freizeit über die Maßen Smartphone-, Notebook- und Tablet-Nutzer sind, dazu zählt auch das Fernsehen.
Was sind die Konsequenzen, wenn die Augen angestrengt sind?
Gereizte, gerötete, juckende, brennende, ermüdete und trockene Augen. Verspannungen der Nackenmuskulatur und oft Kopfschmerzen. Außerdem fällt den Augenärzten auf, dass sich in der Bevölkerung immer mehr und schneller die Kurzsichtigkeit nachweisen lässt. Durch die Computerarbeit, das heißt durch das ständige Starren, verlängert sich der Augapfel.
Können die Augen auch unterfordert sein?
Ja, sie werden durch die starre Sicht auf gleiche nahe Entfernungen, im gleichen Winkel und auf gleiche Objekte unterfordert. Die Augenlinse verliert durch das Starren aus nächster Distanz an Elastizität und muss sich daher aber auf Dauer mehr anstrengen, um Dinge in der Nähe scharf zu stellen.
Wie sind Sie auf das Thema Augenfitness gekommen?
Seit mehr als 15 Jahren nimmt die Belastung der Augen durch Smartphone, Tablet, Notebook und LED-hinterleuchtenden Bildschirmen zu und verursacht mit ansteigender Tendenz digitalen Sehstress. Das betrifft nicht nur die junge Generation, sondern auch zunehmend die Generation Ü-50. Da diese gesellschaftliche Verhaltensänderung inzwischen zu gesundheitlichen Bedenken des Sehorgan geführt haben, erklärt sich die Notwendigkeit fitter Augen von selbst.
Lüften
Regelmäßiges Stoßlüften für zwei bis drei Minuten. beugt trockenen Augen vor und fördert die Durchblutung der Augen.
Blinzeln
Alle 50 Minuten eine mindestens drei bis fünf Minuten lange Pause machen und währenddessen bewusst Blinzeln, was den Augapfel entspannt und die Bindehaut befeuchtet sowie den starren Blick der Augen löst.
Weitblicken
Den Blick in die Ferne richten, entspannt und erholt die Augen
Hände auflegen
Die gewölbten, durch Reibung angewärmten Handinnenflächen entspannt auf die Augen zu legen – etwa 30 Sekunden. die Hände auflegen entspannt und führt zu Wohlgefühl und Harmonie.
Acht vorstellen
Mit geschlossenen Augen eine liegende Acht vorstellen und diese mit den Augäpfeln etwa 20 Runden lang bewegen. Bei dieser Übung werden nicht nur die Augenmuskeln entspannt, sondern gleichzeitig die Nackenmuskulatur.
Fokussieren
Waagrechtes Ausstrecken der Arme vor dem Körper, beide Daumen in einem Abstand von zwei Zentimetern senkrecht nach oben halten und dabei die Daumen eine Weile im Fokus halten.