Kommunales: Gemeinderat erteilt Aufträge für Untersuchungen

Bisingen. Wie kann sich die Gemeinde gegen Überschwemmungen schützen? Diese Frage ist Thema in der Sitzung des Bisinger Gemeinderats vom Dienstag gewesen. Vertreter des Fachbüros Wald und Corbe aus Hügelsheim bei Baden Baden haben den Gemeinderäten ihren Plan vorgestellt.

Dabei ging es um das Vorgehen bei der Untersuchung des Gemeindegebiets (also nicht um konkrete Maßnahmen). Die Experten werden zwei Analysen erstellen: Zu Überschwemmungen aus Starkregenereignissen und aufgrund von Wassermengen, die Bäche nicht mehr führen können. Diese beiden Gutachten sind die Grundlage, bauliche Maßnahmen anzuvisieren, die vor Hochwasser schützen sollen.

Kosten: 240 000 Euro

Dass es Bedarf an dem Schutz vor Wassermassen gibt, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Zu Hochwassern ist es in Bisingen in den Jahren 1996, 2010, 11 und 13 gekommen. Es gehe laut Bürgermeister Roman Waizenegger darum, gewappnet zu sein. Einen 100-prozentigen Schutz könne jedoch niemand garantieren. Wie Bürgermeister Roman Waizenegger erklärt, könnten damit "Brennpunkte" entdeckt und "realistische Risiken" erkannt werden. Die Gutachten geben dem Gemeinderat einen Plan an die Hand, den man Stück für Stück abarbeiten könne.

Auf eine Nachfrage aus dem Gemeinderat sagte ein Vertreter des Fachbüros, dass die Gemeinde nicht alle Bürger schützen könne. Das sei schon aufgrund baulicher Erfordernisse kaum realisierbar. Außerdem: Niemand habe ein Recht auf den Schutz vor Hochwasser.

Wie in der Sitzung vom Dienstagabend deutlich geworden ist, will man das Thema in Bisingen dennoch angehen. Die Kosten dafür dürften in den kommenden Jahren jedoch beträchtlich werden: Eine 70-prozentige Förderung des Landes Baden-Württemberg gibt es nämlich nur, wenn die Gemeinde pro Einwohner mindestens 150 Euro in bauliche Hochwasserschutz-Maßnahmen investiert.

Schon die verschiedenen Gutachten, deren Ausarbeitung der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat, kosten in der Summe rund 240 000 Euro. Was dabei untersucht wird: Der Weidenbach und sein Einzugsgebiet in Wessingen und Zimmern w wird untersucht (rund 53 400 Euro); der Grenzbach mit Einzugsgebiet in Thanheim (47 300 Euro); entwickelt wird eine Starkregenkonzeption mit Handlungskonzept für Thanheim (44 400 Euro) sowie für Zimmern und Wessingen (46  400 Euro). Das gleiche wird für den Kernort Bisingen und den Ortsteil Steinhofen erstellt (48 900 Euro).