Thomas Weilacher muss Finanzierungskonzept für seine Vision vorlegen. Gemeinderat entscheidet.
Bisingen - Kriegt Thomas Weilacher vom Bisinger Gemeinderat Grünes Licht für seine Maute-Pläne? Bis es auf diese Frage eine Antwort gibt, könnte noch etwas Zeit vergehen. Bis gestern Vormittag hatte der Berliner Unternehmer jedenfalls das von der Gemeinde Bisingen geforderte detaillierte und belastbare Finanzierungskonzept noch nicht vorgelegt.
"Ich gehe schon davon aus, dass es demnächst bei uns eingehen wird", erklärte gestern Bürgermeister Roman Waizenegger auf Nachfrage unserer Zeitung. Da derzeit von der Verwaltung die Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung am Dienstag, 25. Februar aufgestellt wird, wird das Finanzierungskonzept aber wohl kein Thema in der Februar-Sitzung werden.
Ohne dieses Finanzierungskonzept wird Weilacher keinen Zugriff auf die Maute-Pläne erhalten, das hat der Gemeinderat in mehreren Sitzungen bereits sehr deutlich gemacht. Der Berliner Unternehmer muss in diesem Konzept schlüssig darlegen, wie er die elf Millionen Euro auftreiben will, die mindestens nötig sind, um seine Visionen für das Maute-Areal in die Tat umzusetzen.
Er will wesentliche Teile der historischen Bausubstanz sanieren und die Räume als Büros, Geschäfte und Wohnungen vermieten oder verkaufen. Genau an diesem Teil des Konzepts hätte die Gemeinde ein hohes Interesse.
Das Problem an Weilachers Konzept ist der zweite Teil seiner Vision: Auf einer Fläche, wo bislang Parkplätze und ein großer Schuppen stehen, soll Platz für Einfamilienhäuser geschaffen werden.
Die Angst des Gemeinderats: Weilacher könnte den in jedem Fall profitablen Teil des Geschäfts, den Bau und Verkauf von Einfamilienhäusern, durchziehen. Damit hätte sich der Kauf des Grundstücks wohl bereits ausgezahlt. Was dann auf der Strecke bleiben könnte, so die Befürchtungen, wäre die teure Sanierung des Gebäude-Altbestands.
Ob sich dieses Vorhaben überhaupt rentieren kann, wird von manchen bezweifelt. Argumente, weshalb man bei diesem Altbau-Sanierungs-Projekt einen Rückzieher machen will, würden sich jedenfalls leicht finden.
Dann hätte Bisingen genau das, unter was die Einwohner jetzt schon seit Jahren leiden: Eine Industrieruine mitten im Ort und eine Vision zu einer neuen Ortsmitte, die sich nicht in die Tat umsetzen lässt. Nun warten Bürgermeister Roman Waizenegger und die Bisinger Gemeinderäte darauf, dass das Finanzierungskonzept eingeht. Es sollte sicherstellen, dass Thomas Weilacher zumindest das nötige Geld hat, seine Vision umzusetzen.