Franz Presser Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Franz Presser war 35 Jahre lang in Bisingen seelsorgerisch tätig / Goldenes Priesterjubiläum gefeiert

Vor 20 Jahren verstarb der langjährig in Bisingen tätige Pfarrer Franz Presser.

Bisingen. Gerade die Adventszeit ruft bei vielen Menschen Erinnerungen an längst verstorbene, aber dennoch niemals vergessenen Persönlichkeiten wach, die die Gemeinde Bisingen prägten. Solch eine Persönlichkeit war auch Pfarrer Franz Presser, der vor 20 Jahren verstarb.

1913 wurde der Geistliche in Stuttgart geboren, und er erhielt im März 1938 die Priesterweihe im Freiburger Münster, damals durch Erzbischof Conrad Gröber. Überall in seinen Vikarsstellen zeigte sich Presser sehr rege und engagiert in der Seelsorge. Vor allem bei der Betreuung der älteren Gemeindemitglieder, Flüchtlingen, Evakuierten, Kriegsgefangenen, Heimkehrer und Heimatvertriebenen. Stets hatte er für sie alle einen Rat parat und half an allen Ecken und Enden mit.

In der Zeit zwischen 1951 und 1986 war er in der Pfarrei St. Nikolaus und darüber hinaus auch in den zum Kirchspiel zählenden Gemeinden seelsorgerisch tätig. Ähnlich wie der damalige Bürgermeister Otto Pflumm und Schulrektor Josef Kästle war Franz Presser eine hoch geschätzte Persönlichkeit im Ort, vor dem die Einwohner Respekt zeigten und ihn als Vorbild sahen. Der Pfarrer war jedoch stets bescheiden. Als Subsidar unterstützte er noch einige Jahre seinen Nachfolger Pfarrer Andreas Möhrle, heute Domdekan in Freiburg.

Mit dem Tod von Franz Presser ist seinerzeit eine große Lücke im kirchlichen Leben von Bisingen entstanden, weshalb ihm viele nachtrauerten. Unzählige Bürgerinnen und Bürger erhielten aus seiner Hand die Sakramente des Glaubens. So wurde manches Brautpaar getraut, vollzog Franz Presser die Taufe deren Kinder, führte Erstkommunionen und Firmungen durch, gab den Schulkindern im Religionsunterricht den Glauben weiter und erteilte Gottes Segen bei Beerdigungen. Viele Eucharistiefeiern und Andachten hielten die katholische Gemeinde zudem zusammen.

1988 war es Presser noch vergönnt, zusammen mit dem aus Bisingen stammenden geistlichen Rat Richard Schell das goldene Priesterjubiläum zu feiern. Der damals amtierende Bürgermeister Egbert Zäh überreichte Presser für sein Tun und Wirken den goldenen Ehrenring der Gemeinde.

Mit Franz Presser verstarb im Jahr 1998 der letzte im Kirchspiel langjährig eingesetzte Seelsorger, nachdem die Geistlichen Pfarrherren Schellhammer (St. Ulrich Thanheim), Traub (St. Peter und Paul Steinhofen) und Geistlicher Rat Topp (Zimmern und Wessingen) vorausgingen. Bevor Presser verstarb, verbrachte er noch sieben Jahre im Pflegeheim in Oppenau.

Unzählige Überlieferungen erinnern an den langjährigen Pfarrer von Bisingen, so auch sein mit einem Eichenkreuz geziertes Ehrengrab nahe der Friedhofskapelle.