Großer Bahnhof für die neue Hebamme: Lisa Wagner, Sabine Butz, Annika Wollwinder, Hans-Peter Haug, Johannes Ertelt und Hans-Joachim Hofmann (von links). Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Mit Annika Wollwinder gibt es eine neue Geburtshelferin im Landkreis

Bisingen. Ein freudiges Ereignis für den Landkreis: Die Hebamme Annika Wollwinder hat sich am 1. Mai in Gammertingen selbstständig gemacht. Sie betreut auch Mütter im Zollernalbkreis.

Jetzt hießen Lisa Wagner von der Geschäftsstelle kommunale Gesundheitskonferenz des Zollernalbkreis, Johannes Ertelt und Hans-Joachim Hofmann, Regionalvorsitzende des Landesapothekenverbands Baden-Württemberg, sowie Hans-Peter Haug von der Firma BOSO und Sabine Butz vom Hebammenkreisverband die neue Hebamme willkommen. In Zeiten, in denen immer mehr freiberufliche Hebammen aufgeben, weil sie an der Bürokratie und hohen Versicherungsauflagen verzweifeln, ist das ein mutiger Schritt. Die 24-jährige Annika Wollwinder hat ihn sich gut überlegt.

"Ich war zuvor Kinderkrankenschwester und habe seit meinem 16. Lebensjahr Schicht gearbeitet", erzählt sie. Das wollte sie nicht mehr tun. Außerdem habe sie die Erfahrung gemacht, dass die Arbeitsbedingungen in den Kliniken oft schwierig seien.

Sie ist überzeugt, ihren Traumberuf als Selbstständige besser ausüben zu können. Vor allem möchte sie jungen Müttern helfen, die mit dem Neugeborenen nach dem Klinikaufenthalt häufig keine Betreuung mehr hätten. "Die Nachfrage nach freiberuflichen Hebammen ist sehr groß", weiß sie.

Annika Wollwinder hat ihre Ausbildung im Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen- Schwenningen gemacht und ist seit dem 1. April fertig ausgebildete Hebamme. Sie hat bereits mehr als 60 Babys aufdie Welt geholfen und war auch schon bei Hausgeburten dabei.

Für dieses Jahr ist die junge Hebamme praktisch schon ausgebucht. Sie versucht aber, Frauen, die sich jetzt noch bei ihr melden, trotzdem zu helfen. Annika Wollwinder kennt viele Hebammen im Zollernalbkreis. Diese freuen sich über die neue Kollegin, wie Sabine Butz erklärte. Es gibt im Zollernalbkreis 25 freiberufliche Hebammen – Nachwuchs ist da hoch willkommen.

Der Zollernalbkreis will die Hebammen mit einem mehrstufigen Aktionsprogramm bei der Berufsausübung unterstützen und entlasten. Dazu zählt unter anderem die Beteiligung an Fortbildungskosten. Außerdem werden neuen Kolleginnen wie Annika Wollwinder zu Arbeitsbeginn mit einer Hebammentasche begrüßt, um die Wertschätzung für ihre Arbeit auszudrücken.

An der Finanzierung beteiligen sich auch 15 Apotheken im Kreis mit einer Spende über insgesamt 2000 Euro sowie die Firma BOSO aus Jungingen, die Blutdruckmessgeräte und Stethoskope für alle Hebammen stiftet.