Bürgermeister Roman Waizenegger übergibt das neue Feuerwehrauto an Marc Mayer und Dieter Fecker.Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Neuer Kommandowagen übergeben / Sanierung des Feuerwehrhauses in den letzten Zügen

In mehreren Sitzungen hat der Gemeinderat darüber diskutiert, nun ist er da: Der neue Kommandowagen für die Feuerwehr. Was bringt das neue Fahrzeug?

Bisingen. Zur Übergabe des neuen Kommandowagens haben sich neben Bürgermeister Roman Waizenegger die Kommandanten Dieter Fecker und Marc Mayer beim Bisinger Feuerwehrhaus eingefunden. Schon im November vergangenen Jahres stand die Beschaffung eines solchen Einsatzfahrzeuges auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Allerdings wurde dieser Punkt zunächst zurückgestellt. Zwischenzeitlich bot der DRK-Kreisverband einen noch gut erhaltenen Notarzteinsatzwagen für 2000 Euro an. Das Fahrzeug ist sieben Jahre alt und befindet sich einem ordentlichen Zustand – ein echtes Schnäppchen.

Der Einsatzwagen erhielt eine neue Beklebung. In Eigenleistung hat die Feuerwehr das neue Fahrzeug ausgestattet, unter anderem mit Funktechnik, Wärmebildkamera und Einsatzausrüstung. Bürgermeister Roman Waizenegger sieht die Anschaffung als "weiteren Schritt für die Sicherheit der Einwohner". Die Bisinger Feuerwehr sei gut aufgestellt, sowohl vom Personalstand, als auch bei der Ausbildung und dem vorhandenen Fuhrpark.

Wertvolle Zeit gewinnen

Was bringt das neue Fahrzeug der Feuerwehr? Zum einen kann sich der diensthabende Zugführer von seinem momentanen Aufenthaltsort im Umkreis von bis zu zehn Kilometern um Bisingen nach erfolgter Alarmierung auf direktem Weg zum Einsatzort fahren und damit Zeit einsparen, erklärt Kommandant Dieter Fecker. Zum anderen könne der Zugführer die Lage erkunden, bevor übrige Rettungskräfte vor Ort eintreffen. Damit kann er von vorne herein die Kräfte an die Unglücksstelle bringen, die dort auch benötigt werden – auch bei Fehlalarmierungen ein wichtiges Argument. Und noch ein Vorteil: Der Einsatzleiter gewinnt wertvolle Zeit, das weitere Vorgehen zu planen. Fecker: "Taktische Vorgehensweise, Schnelligkeit und Schadensbegrenzung seien heutzutage wichtige Faktoren, auf welche großen Wert gelegt wird."

Seit 25 Kommandant

Dieter Fecker weiß, worüber er spricht, ist er doch schon seit 25 Jahren Kommandant und konnte seither neben Know-How viele Erfahrungen sammeln. Bis heute in Erinnerung geblieben ist ihm der Brand im Gewann Im Winkel in Wessingen vor zehn Jahren. Ein älteres Wohnhaus brannte lichterloh, weshalb er als Einsatzleiter befahl, das Haus kontrolliert abbrennen zu lassen und lediglich durch Riegestellungen das Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuser zu vermeiden. Damals eine folgerichtige Entscheidung, zumal es nichts mehr zu retten gab.

Ohnehin gebe es heute andere Erkenntnisse wie früher und obendrein sei heute die Wahrscheinlichkeit höher, den Schaden zu begrenzen. Auch Einsatzkräfte müssten stets dazulernen.

Erfahrung zählt

Zwar erhielten diese auf der Feuerwehrschule wie auch im Übungsbetrieb wichtige Informationen und werden optimal ausgebildet, dennoch sei ein gewisser Erfahrungsschatz von großer Bedeutung.

Kommandant Marc Mayer: "In einer Zeit, wo die Gebäude immer größer werden, mehr denn je Industrie angesiedelt ist und man es mit einer Großzahl an Gefahrstoffen zu tun habe, ist es immens wichtig, eine schlagkräftige und funktionierende Feuerwehr zu haben, ganz abgesehen von den Einsätzen auf der B 27 und dem Brandschutz für die Burg Hohenzollern."

Freude über Neumitglieder

Nicht umsonst werden mehr als dreieinhalb Millionen Euro in den Neubau des Bisinger Feuerwehrhauses investiert. Die Sanierung und der Neubau befinden sich in den Endzügen. Letzte Arbeiten werden derzeit noch von den Handwerkern verrichtet.

Obwohl das Bauwerk dieses Jahr noch fertig werden soll, kann kein größeres Einweihungsfest stattfinden, allenfalls wird eine symbolische Übergabe veranstaltet. Immerhin findet derzeit ein Übungsdienst mit rund zehn Feuerwehrleuten unter Corona-Bedingungen statt. Wie Fecker berichtet, sei die Zahl der Neuzugänge der vergangenen zwei Jahre erfreulich.

Die Gesamtfeuerwehr Bisingen besteht aus vier Abteilungen mit insgesamt rund 110 Feuerwehrangehörigen. Davon sind 16 ausgebildete Zugführer. Alleine die Bisinger Abteilung zählt etwa 60 Einsatzkräfte. Die Feuerwehr freut sich jederzeit über Nachwuchs.