Volker Schneider dirigiert den Bisinger Kirchenchor beim Patrozinium in der St.-Nikolaus-Kirche. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Patrozinium: Kurzfristig dirigiert Volker Schneider den Kirchenchor / Predigt über Versöhnung und Vergebung

Zur glanzvollen Aufführung in der Bisinger Nikolauskirche anlässlich des Patroziniums kam am Sonntag die Festmesse von Ignaz Reimann (1820-1885). Kurzfristig ist der Dirigent des Kirchenchors ausgefallen. Doch die Sänger fanden eine Lösung.

Bisingen. Was war es nicht für eine plötzliche Überraschung: Der Dirigent des Kirchenchors, Reinhard Kluth, ist kurzfristig ausgefallen. Er hatte die Messe Reimanns mit den Sängern eigens für die Festmesse zum Patrozinium der St.-Nikolaus-Gemeinde einstudiert – in wochenlanger Probenarbeit. Doch der Kirchenchor wäre nicht der Kirchenchor, wenn er keine Antwort darauf gefunden hätte.

  Ersatzdirigent gefunden Den Beteiligten war klar: Schnell musste eine Lösung gesucht werden, erklärt Rudolf Haller (Vorsitzender). Für den vergangenen Samstagnachmittag, nur ein Tag vor dem eigentlichen Patrozinium, wurde noch rasch eine Hauptprobe im Gotteshaus einberufen. Als Ersatzdirigent kam Volker Schneider – er leitete den Chor von 2003 bis 2010 und hat obendrein schon öfters den Bisingern ausgeholfen – während sich Walter Kästle als Organist engagierte.

 Gelungene Premiere Die Premiere am Sonntag vor zahlreichen Besuchern hat dann doch noch hervorragend geklappt. Kluth rückte bewusst diese meistgesungene Reimann Messe in den Mittelpunkt des musikalischen Geschehens im Advent.

Ignaz Reimann komponierte in Stil und Tradition der instrumentalbegleitenden Kirchenmusik der Breslauer Domkapellmeister. In den nahezu drei Jahrzehnten seines Wirkens an der Kathedrale der schlesischen Hauptstadt brachte er die dortige Kirchenmusik auf ein beachtliches Niveau. Sein kirchenmusikalisches Schaffen und seine Stilrichtung wurden durch seine Nachfolger weiterentwickelt und bis ins 21. Jahrhundert hinein über Schlesien hinaus gepflegt.

  Freudig, stolz, couragiert Zum Einzug der Geistlichen mit Ministrantengruppe erklang zu Ehren des Kirchenpatrons zunächst "Was glänzen die Lichter im Gotteshaus". Chor, Dirigent, Instrumentalisten und Organist präsentierten eine Aufführung in ausdruckstarker Harmonie. Freudig, stolz und couragiert offerierte der beeindruckende Kirchenchor mit seinen Sängern die jeweiligen Messeteile und dies mit großer Vielseitigkeit, Aufmerksamkeit und dem nötigen Know-How hohe niveauvolle akustische Qualität. Die talentierten Chormitglieder hinterließen hinsichtlich Musikqualität, Dynamik, Gesangskultur und rhythmischer Genauigkeit keine Wünsche offen und meisterten auch schwierige Passagen.

Außerdem erschallten vom Kirchenchor Bisingen mit ebenso imponierendem Klangvolumen "Ave Verum" von Mozart und "Preis und Anbetung" von Rinck, ebenfalls in brillanter kunstvoller Darbietung, ganz abgesehen von den zusammen mit der Gemeinde gesungenen passenden Liedern.

  Versöhnung und Vergebung Pater Artur Schreiber hielt in Konzelebration mit Pater Norbert Maier diese einmalige Festmesse. Anhand einer Geschichte über einen Adventsbrief von einem Kind an seine Eltern verdeutlichte der Prediger Pater Artur, wie wichtig Versöhnung und Vergebung sind. Viele Menschen wüssten heutzutage nicht, worum es an Weihnachten geht, nämlich um die Geburt Christi. Der Advent gebe Anlass zur Umkehr. Er verwies dabei auf die Briefe, Aussagen und Taten der Apostel Paulus und Johannes, aber auch an den heiligen Nikolaus, der für viele Personengruppen als Patron, Vorbild und Fürsprecher gelte. Der Geistliche appellierte, dessen Botschaften weiter zu vermitteln.

  Dank Am Ende bedankte sich der Pater Artur bei allen Akteuren für diese imposante musikalische Bereicherung passend zum Patrozinium und Adventszeit. Dankesworte gab’s jedoch auch beim sich anschließenden Stehempfang durch Vorstand Rudolf Haller sowie dem eingesprungenen Dirigenten Volker Schneider.