Pädagogin Sigrid Meller referiert in der Werkrealschule über richtige Lernbedingungen
Von Jörg Wahl
Bisingen. "Gut gelernt von Anfang an" war das Thema des pädagogischen Vortrags in der Grund- und Werkrealschule, zu dem rund 100 Eltern gekommen waren. Veranstalter war der Förderverein der Grund- und Werkrealschule.
Referentin Sigrid Meller ist Diplom-Pädagogin mit Zusatzausbildung für Lernstörungen und Leiterin der Pädagogisch-Therapeutischen Einrichtung des Lernforums Balingen. Ihre These: Richtiges Lernen sei die Voraussetzung für den Schulerfolg. Damit dies auch von Anfang an gelingt, brauche ein Kind die Hilfe seiner Eltern. Eltern müssten Ruhe, Geborgenheit, Sicherheit, Anerkennung und Hoffnung geben – und loben.
Auch bei einer Note fünf im Diktat seien immer noch mehr Wörter richtig als falsch geschrieben, gab die Referentin zu bedenken. Der Schüler sollte erst mal getröstet und dann für die nächsten Schularbeiten vorbereitet werden. Mit der richtigen Vorgehensweise und viel Geduld werde am Ende das Ziel erreicht. Auch Kinder bräuchten Erfolgserlebnisse. Dem Kind Angst zu machen, sei ebenso negativ wie die früher oft angewandten Sätze "Aus dir wird niemals etwas" oder "Du lernst doch für dich". Kinder sollten nie direkt nach dem Lernen fernsehen, dies wirke wie ein "Radiergummi fürs Gehirn". Die Eltern sollten die Eckpunkte vorgeben. Dabei sei es egal, wann etwa die Hausaufgaben gemacht werden. Die Zeiten müssten lediglich kontrollierbar sein. Wichtig sei, dass die Grundeinstellung stimme. Kompromisse und Möglichkeiten der Selbstbestimmung für das Kind dürften nicht fehlen. Kinder wollten ernst genommen sein. Notfalls sei es hilfreich, mal mit dem Lehrer zu sprechen, etwa wenn Anzeichen für eine Rechenschwäche beobachtet werden.
Lernen und Erfahrungen machen finden immer ganzheitlich statt, so Meller. Positive Gefühle am Arbeitsplatz seien deswegen ebenso wichtig wie ausreichend Pausen und Bewegung. Eltern sollten Hilfe zur Selbsthilfe geben, gute Dinge erkennen und auch beim Namen nennen.